Mehr als zwei Jahre nach dem Überfall auf die Ukraine hat der Kreml erstmals offiziell eingeräumt, dass sich Russland im Krieg befindet. „Wir sind im Kriegszustand. Ja, es begann als eine spezielle Militäroperation, aber sobald diese Gruppe gebildet wurde und der kollektive Westen ein Teilnehmer auf der Seite der Ukraine wurde, wurde dies zum Krieg für uns“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Freitag in einem Interview.
Peskow äußerte sich, nachdem der Aggressorstaat in der Nacht den wohl größten konzertierten Angriff auf die Energieinfrastruktur des Nachbarlandes durchgeführt hatte.
„Befreiung“ als Kriegsziel
Als Kriegsziel gab er die komplette „Befreiung“ der vier Regionen Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson aus, die das Land vor eineinhalb Jahren völkerrechtswidrig annektiert hatte. Weil es der Ukraine akut an Waffen mangelt, konnte Russland in den vergangenen Wochen Fortschritte an der Front verzeichnen. Dennoch ist es weit davon entfernt, diese vier ukrainischen Regionen komplett zu beherrschen.
Zweifelt an Existenzrecht der Ukraine
Peskow stellte auch neuerlich die Existenz der Ukraine infrage. Russland könne die Existenz eines Landes an seinen Grenzen nicht erlauben, der bereit sei, alle Mittel einzusetzen, um die Halbinsel Krim einzunehmen. Die ukrainische Halbinsel war vor genau zehn Jahren handstreichartig von Russland eingenommen und annektiert worden.
Die völkerrechtswidrigen Handlungen Russlands sind von der Weltgemeinschaft nicht anerkannt worden. Die westlichen Staaten unterstützen die Ukraine, die mittlerweile auch EU-Beitrittskandidatenland ist, bei ihrem legitimen Recht auf Selbstverteidigung.
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