Tagesmüdigkeit, verminderte Konzentrationsfähigkeit, Gereiztheit, Depressivität, aber auch vermehrtes Schwitzen und Verdauungsstörungen können Symptome einer Schlafstörung sein. Was dahinter steckt, wenn man nicht ins Land der Träume findet.
Etwa 10 Prozent der Bevölkerung hierzulande leiden unter chronischer Insomnie (wenn man mindestens dreimal pro Woche über einen Monat nicht ein- oder durchschlafen kann), 5 bis 10 Prozent unter Schlafapnoe (nächtliche Atemaussetzer) und etwa 5 Prozent unter dem sogenannten Restless-Legs-Syndrom.
Holen Sie sich Hilfe!
„Nur jeder Zweite mit krankhaften Schlafproblemen holt sich professionelle Hilfe, woraus sich ein dringender Bedarf nach besserem Screening und Aufklärung in der Bevölkerung ablesen lässt“, betont Dr. Stefan Seidel, Leiter der Ambulanz für Schlafstörungen, Univ.-Klinik für Neurologie, AKH Wien.
Die Therapie der chronischen Schlafstörungen sollte in erster Linie mittels Verhaltenstherapie erfolgen. Ob auch Medikamente eingesetzt werden, muss mit dem Arzt abgeklärt werden.
Dr. Stefan Seidel
Bild: feel image - FotografieFotos: Felicitas Matern
Atemaussetzer beim Schnarchen
„Störungen der Atmung, die ausschließlich oder vor allem im Schlaf auftreten, beeinträchtigen die Nachtruhe und die Erholungsfunktion enorm. Bei Schnarchen ohne weitere Symptomen ist eine chirurgische Therapie aus medizinischen Gesichtspunkten meistens nicht notwendig“, erklärt OA Dr. Maximilian Hartl, Abteilung für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Ordensklinikum Linz.
Bei der obstruktiven Schlafapnoe (nächtliche Atemaussetzer) ist eine Atemmaske die Therapie der Wahl. Wird diese nicht vertragen, kann ein Zungenschrittmacher unter gewissen Voraussetzungen helfen.
OA Dr. Maximilian Hartl
Bild: Ordensklinikum Linz/Werner Harrer
Wenn die Beine häufig zappeln
Beim Restless-Legs-Syndrom kommt es zu Bewegungsdrang vor allem in den unteren Extremitäten (gepaart mit Missempfindungen) in der zweiten Tageshälfte, die sich in Ruhe noch verstärken. Typischerweise tritt durch Aufstehen und Gehen eine vorübergehende Besserung auf. Während des Schlafes kommen häufig periodische Beinbewegungen vor, die durchaus von den Betroffenen unbemerkt bleiben können, aber den Bettpartner stören oder sogar verletzen können.
Mangel an Eisen und B12 verstärkt Symptome
Wenn man unter dem Restless-Legs-Syndrom leidet, sollte zuallererst eruiert werden, ob ein Eisenmangel besteht. Darüber hinaus wird die Bestimmung von Kreatinin, Schilddrüsenwerten, Vitamin B12 und Folsäure empfohlen, da Nierenschwäche, Schilddrüsenunterfunktion sowie Vitamin-B12- bzw. Folsäuremängel RLS-Symptome verstärken können. Die Therapie erfolgt vor allem mit Medikamenten.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.