Verteidigungsministerin Klaudia Tanner skizziert im krone.tv-Interview die Verteidigungsbereitschaft des österreichischen Bundesheers. Bezogen auf die Frage, wie das Heer reagieren würde, wenn Wien während der Nacht aus der Luft angegriffen würde: „Österreich hat ohne Zweifel mit der Goldhaube ein sehr gutes Radardatensystem, wo wir wirklich keinen Vergleich mit anderen Armeen scheuen müssen.“
„Es stünde außer Frage, dass hier nachgerüstet werden müsse, weshalb mit der Modernisierung der Fliegerabwehrlenkwaffen schon ein erster Schritt gesetzt worden sei. Die Umsetzung des gesamten Aufrüstungsprogramms und die dazu nötigen Ausbildung dauere aber noch, denn der militärische Aufbauplan reiche bis ins Jahr 2032 und darüber hinaus. Auf Bedrohungen reagieren könne man aber schon früher. Tanner: „Wir müssen und würden auch jetzt schon Möglichkeiten finden, wie wir den Luftraum schützen können. Aber das sind derzeit nicht die modernsten. Deshalb gibt es den Aufbauplan“, so Tanner.
Zur Wahrscheinlichkeit künftiger Kampfhandlungen zwischen Russland und der EU sagt die Ministerin: „Man kann es nicht ausschließen. Darauf haben wir uns jedenfalls vorzubereiten, auf alle Bedrohungen, die kommen könnten. Eine Eskalation ist schlicht nicht auszuschließen. Aber ich denke auf der anderen Seite auch, das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, um besondere Angst zu schüren. Wir müssen uns stark machen, insbesondere für den Frieden.“
Bedrohung aus dem Cyberraum Wie denn für Österreich die Situation wäre, wenn ein EU-Land angegriffen würde? Tanner: „Innerhalb der EU gibt es die Beistandspflicht und das ist gesetzlich geregelt. Beistandspflicht kann man auf verschiedene Art und Weise ausüben und ist je nach der Lage zu entscheiden. Das muss nicht unbedingt militärisch sein, sondern kann auch humanitär sein. Es ist aber notwendig, dass wir als Österreich so stark werden und das auch nach außen stark sichtbar ist, damit niemand die Grenzen überschreitet. Das aber nicht nur im realen Raum, das sind gerade auch im Superwahljahr Destabilisierungsmaßnahmen von Übernahmen von Narrativen Russlands. Auch das ist als Bedrohung und Risiko zu sehen. Alles war mit deep fakes zu tun hat. Das heißt, auch im Cyberraum haben wir uns vorzubereiten. Wir hier in Österreich als neutrales Land, aber auch die gesamt Europäische Union.“
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner im krone.tv Interview mit Gerhard Koller.
(Bild: krone.tv)
Aktuell gebe es beim Bundesheer drei zentrale Bereiche, in die Geld investiert würde: In die Mobilität mit LKWs, Kampf- und Schützenpanzer, in die kämpfende Truppe betreffend Uniformen oder modifizierte Sturmgewehre und in die Infrastruktur wie etwa in Kasernen.
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