VP-Kandidaten fix

Wähler könnten Listen noch durcheinanderwirbeln

Nicht nur die Feldkircher Spitzenkandidaten werden bei der Landtagswahl im Herbst um Vorzugsstimmen rittern.

(Bild: ÖVP/Bernd Hofmeister)

Die Listen der Vorarlberger Volkspartei für die Landtagswahl sind fixiert. Wer schlussendlich in den Landtag einzieht, entscheidet der Wähler. Und der könnte mit den Vorzugsstimmen noch für Unvorhergesehenes sorgen.

Exakt 17 Mandate ergatterten die Schwarzen bei der Landtagswahl 2019. Schenkt man den jüngsten Umfragen Glauben, dürften nach den Wahlen im Herbst mindestens drei Sitze futsch sein. Da stellt sich die Frage, welche Kandidaten – abzüglich der potenziellen Regierungsmitglieder, die ja ihr Mandat zurücklegen werden – nun die besten Aussichten auf einen Sitz im Landesparlament haben.

Vorzugsstimmen

• Jeder Wahlberechtigte kann bei der Landtagswahl in Vorarlberg neben einer Stimme für eine Partei auch bis zu fünf Vorzugsstimmen vergeben, jedoch höchstens zwei für dieselben Wahlwerber
• Bei der Landtagswahl 2019 kam es aufgrund der Vorzugsstimmen zu 268 Verschiebungen mit mindestens einem Platz Unterschied zum Listenplatz
• Die meisten Plätze machte 2019 Simon Vetter (Grüne) gut. Er verbesserte sich im Bezirk Dornbirn von Platz 10 auf 6, blieb aber dennoch ohne Landtagsmandat.

Im Bezirk Bregenz holte die ÖVP bei der Wahl 2019 fünf Mandate. Diese gelten als relativ gut „abgesichert“, denn für das sechste Mandat fehlten Guido Flatz damals nur wenige Stimmen. Im Herbst dürften sich Veronika Marte, Bernhard Feuerstein, Christina Hörburger und eben Guido Flatz ihres Mandats recht sicher sein. Eng werden könnte eventuell für Heidi Schuster-Burda, die schon bei der Listenerstellung wenig Unterstützung aus den Bodensee-Gemeinden erhielt und hinter Flatz gereiht wurde.

Wiedl weiß wie‘s geht
Spannung ist auf jeden Fall in Dornbirn angesagt, wo 2019 drei Mandate errungen wurden. Diese würden theoretisch Hanno Lecher, Patrick Wiedl und Angelika Benzer zukommen. Für die Hohenemserin ist der Landtagssitz aber alles andere als sicher. Verliert die ÖVP an Stimmen, fallen zuerst die Mandate in Dornbirn und Feldkirch weg.

Während Benzer und die Dornbirnerin Karin Feurstein-Pichler 2019 nur wenige Vorzugsstimmen eroberten, ergatterte der Lustenauer Patrick Wiedl über 2000 und überholte sowohl Feurstein-Pichler als auch Arno Gächter. Letzterem blieb dadurch der Einzug in den Vorarlberger Landtag verwehrt.

Umkämpftes drittes Mandat
Im Bezirk Feldkirch (2019 vier Mandate) werden die erfahrenen Wahlkämpfer Harald Sonderegger und Clemens Ender wohl nichts anbrennen lassen. Spannung verspricht die Frage, wie sich Wolfgang Flach schlagen wird. Der Feldkircher wurde zum Missfallen seiner Stadtpartei noch hinter Gerda Schnetzer-Sutterlüty aus Sulz gereiht.

Beste Aussichten auf den Landtagssitz haben im Bezirk Bludenz (2019 drei Mandate) Monika Vonier, Andrea Schwarzmann und Harald Witwer. Auf der Landesliste (2019 zwei Mandate) stehen Bludenzer Cenk Dogan und Karin Feurstein-Pichler. Dass der ÖVP wieder zwei Mandate zufallen werden, ist allerdings eher unwahrscheinlich.