Er war Asterix und Monsieur Claude, jetzt startet sein neuer Film „Oh La La“: Christian Clavier verzaubert seit Jahrzehnten die Menschen mit seinem komödiantischem Talent. Mit der „Krone“ sprach er über seine Kritiker, seine Liebe zu Wien und die heilende Wirkung von Humor. Exklusiv für die „Krone“-Leser hat der Ausnahmedarsteller zum Filmstart auch eine ganz persönliche Grußbotschaft (siehe Video oben)!
„Krone“: Ihr neuer Film „Oh La La“ spielt einmal mehr mit Vorurteilen. Warum wollten Sie bei diesem Projekt unbedingt an Bord sein?
Christian Clavier: Ich fand das Drehbuch richtig gut, es hatte etwas, das für Komödien das Um und Auf ist: große Unterschiede zwischen den Protagonisten. Da sind zwei Familien mit ganz unterschiedlichem sozialen Hintergrund, die gemeinsam mit den überraschenden Ergebnissen ihrer DNA-Tests konfrontiert werden. Ich fand auch die Dialoge sehr gut, das ist mir auch sehr wichtig.
Sie spielen Frédéric, der anfangs recht unsympathisch rüberkommt, aber am Schluss tut er einem doch leid. Wie gelingt Ihnen das?
Sehen Sie, die menschliche Natur ist voller Fehler, und das liebe ich. Am Ende hat doch jeder einen Frédéric in seinem Leben, den er trotz seiner Schwächen mag. Diese Charaktere sind doch viel wahrhaftiger als irgendein Superheld, der die Welt rettet.
Im Film werden die Figuren mit ihren Vorurteilen konfrontiert. Warum halten Sie es für wichtig, über ernste Themen wie Rassismus zu lachen?
Wenn wir über ein Klischee lachen, entfernen wir uns gleichzeitig davon. Das ist sehr heilsam.
Es gibt Menschen, die diese Art von Humor kritisch sehen. Was sagen Sie denen?
Gar nichts, das interessiert mich nicht besonders. Ich sehe das Glas lieber halb voll.
Comedy wird in diesen Zeiten von Krieg und Klimakrise wieder populärer. Warum ist das so?
Ach, Komödie war immer beliebt. Die Zuschauer lieben dieselbe Art von Humor, seit ich denken kann. Die Leute wollen einfach für zwei Stunden ihre Sorgen vergessen und alles Schlechte, was in ihrem Leben, ihrem Land oder auf der Welt passiert. Es ist wie Therapie.
Ist es für Sie denn auch Therapie?
Ja, definitiv! Ich kann mich glücklich schätzen, dass ich jetzt schon seit 45 Jahren so eine enge Bindung zu meinem Publikum habe. Das ist eine sehr lange Zeit. Es ist wirklich fantastisch.
Nach 45 Jahren Komödie – möchte man da nicht einmal etwas anderes machen?
Nein. Ich mache das immer noch sehr, sehr gerne. Ich finde immer neue Herausforderungen innerhalb des Genres. Und ich sehe es als ein Geschenk von Gott, dass ich dieses Talent bekommen habe, Menschen zum Lachen zu bringen. Das habe ich niemals satt. Aber natürlich hatte ich im Leben viel Erfolg und dadurch auch das Privileg, dass ich mir die Rollen aussuchen kann.
Christian Clavier wird man also nie als Serienkiller sehen?
Das wäre doch auch unglaubwürdig. Wir überlassen das Düstere lieber dem Norden Europas.
Sie sind berühmt für Ihren Asterix. Warum lieben die Leute diese Figur immer noch so sehr?
Weil er eine Minderheit repräsentiert und ein Opfer sein sollte, aber er wehrt sich dagegen.
Sie haben auch schon oft in Österreich gedreht, etwa mit Robert Dornhelm. Wie gefällt Ihnen der schwarze Humor hier?
Ja, es ist eine Dunkelheit darin, aber das ist ja auch kein Wunder, bei der Geschichte. Aber ich mag ihn. Und ich liebe Wien, seine Kultur und Kulinarik. Wenn ich in Wien bin, gehe ich immer zum Demel – fantastisch!
„Oh La La“ ist ab sofort im Kino zu sehen
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