Wollte Geldbörse holen

Pensionistin am Weg zum Fundamt ausgeraubt

Wien
24.03.2024 06:00

Gleich zweimal wurde eine Wienerin (77) zum Raubopfer: Zuerst im Supermarkt und dann auf dem Weg zum Fundservice – verletzt!

Für diese 77-jährige Pensionistin aus Liesing hat sich das subjektive Sicherheitsgefühl innerhalb kürzester Zeit dramatisch verschlechtert. „Bislang habe ich keine Angst gekannt, aber jetzt habe ich Angst“, erklärt sie im „Krone“-Gespräch. Was war passiert?

Beim Einkaufen im Supermarkt wurde ihr die Geldbörse gestohlen, die tauchte ausgeräumt im Fundamt wieder auf. Auf dem Weg dorthin wurde die Pensionistin brutal überfallen – und landete im Spital. Zweimal zum Opfer hintereinander.

Der Pensionistin wurde zuerst die Geldbörse gestohlen (Symbolbild). (Bild: Jacob Ammentorp Lund, stock.adobe.com (Symbolbild))
Der Pensionistin wurde zuerst die Geldbörse gestohlen (Symbolbild).

Aber alles der Reihe nach
Gerlinde K. (Name von der Redaktion geändert) geht einkaufen, angeschlossen an diesem Tag aus gesundheitlichen Gründen an ein 24-Stunden-EGK. Auf dem Weg nach Hause bemerkt sie: „Mein Geldbörsel ist weg. Also bin ich zurückgefahren, aber rasch war klar, dass es mir beim Ausräumen des Wagerls wohl gestohlen wurde“, erzählt sie. Ärgerlich, aber in einer Großstadt Wien leider alltäglich. Sie lässt die Karten sperren.

Ende Februar landet ein Brief des Fundamtes bei ihr: Die Geldbörse wurde gefunden, wenig überraschend ohne monetäres Innenleben. „Also habe ich mich aufgemacht, um es in der Siebenbrunnenfeldgasse abzuholen.“ Und so ist es passiert, dass Gerlinde K. von Opfer Nummer eins zu Opfer Nummer zwei wurde: Denn auf dem Weg zum Amt, um ihr gestohlenes Portemonnaie abzuholen, geriet sie in die Fänge eines Räubers.

Handtasche weggerissen
„Ich habe meine Handtasche auf der linken Seite getragen, und die Trageriemen kurz gehalten, ich war also richtig in die Schlaufen eingefädelt“, schildert die 77-Jährige. „Da habe ich neben mir zu linken Seite einen Schatten gesehen. Plötzlich reißt mir jemand die Tasche weg.“ Die Pensionistin klammert sich in ihrer Verzweiflung an den Riemen fest bis er reißt, der Räuber übt noch mehr Gewalt aus – und Gerlinde K. stürzt mit voller Wucht zu Boden: „Ich habe immer wieder Hilfe, Hilfe gerufen, aus vollster Seele habe ich geschrien.“

Schwere Verletzung
Passanten helfen ihr, Rettung und Polizei kommen. Der Täter Nummer zwei hat durch die gestohlene Tasche: Schlüssel und Adresse. Sie selbst ist schwer verletzt, mit Absplitterung an der Schulter. Der Arm ist in einer Schlaufe und nicht bewegungsfähig. Sie leidet unter starken Schmerzen.

Die Bilanz: Gestohlene Geldbörse mit rund 150 Euro Inhalt. Geraubte Handtasche – noch einmal so viel etwa. Kosten für Schlüsseldienst und neues Schloss: 655 Euro.

Und eine traumatisierte Pensionistin.

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