Stars wie David Alaba und Aleksandar Dragovic besuchten das Gymnasium in der Polgarstraße im 22. Wiener Gemeindebezirk, feierten große Erfolge im Schülerfußball. Doch bald laufen die Burschen-Fußballklassen in der Schule aus. Der frühere Direktor Alf Mathuber ist darüber fassungslos.
Heuer gewannen Mädchen UND Burschen der Polgarstraße nach starken Vorstellungen den „Krone“-Hallencup. Aber vielleicht war es bei den Burschen der letzte große Erfolg der Schule. Denn ihre Fußballklassen laufen im Gegensatz zu den Fußballklassen der Mädchen in der Polgarstraße aus.
„Es entzieht sich meinem pädagogischen Verständnis“
Den langjährigen Polgar-Direktor Alf Mathuber lässt das kopfschüttelnd zurück: „Ich habe das Polgargymnasium beinahe 25 Jahre geleitet. In dieser Zeit initiierte, förderte und begleitete ich gemeinsam mit dem FK Austria Wien und einem äußerst engagierten Lehrerteam das sehr erfolgreiche Fußballprojekt. Das Auslaufen der Fußballklassen ist für mich völlig unverständlich.“ Mathuber betont weiters: „Es entzieht sich meinem pädagogischen Verständnis, dass in Zeiten einer immer stärker werdenden Forderung nach mehr Bewegung und Sport seitens verantwortlicher Stellen schon das letzte Wort gesprochen ist.“
Leistungsmäßig und disziplinär vorbildhaft
Der frühere Direktor erzählt: „Die Schülerinnen und Schüler dieser Klassen waren von den jeweils bis zu acht Parallelklassen einer Schulstufe leistungsmäßig und disziplinär vorbildhaft. Ich habe spezielle Lehrerteams mit Sporthintergrund für diese Klassen zusammengestellt. Das war eine Erfolgsgeschichte.“ Die jetzt ein Ablaufdatum hat.
Die aktuelle Direktorin Claudia Peltz stand aus Termingründen nicht für ein Telefoninterview zur Verfügung, ließ folgende Stellungnahme schicken: „Ziel der Schulentwicklung ist es durch pädagogische und organisatorische Veränderungen die Qualitätssteigerung und Qualitätssicherung unserer Schule zu ermöglichen. Im Rahmen solcher Veränderungsprozesse arbeiten unterschiedliche Gruppen und Personen zusammen, um unsere Schule bestmöglich zu gestalten und weiterzuentwickeln.“
Den Aspekt, ob sportliche Erfolge nicht auch eine besondere Qualität sind, hätte man in einem persönlichen Gespräch schön erörtern können. Schade. Denn wie sagte ein Vater jüngst nach dem Sieg beim „Krone“-Hallencup: „Mein Kind hat nach dem Finale Stolz, die Freude am Team und Sport und gestärktes Selbstbewusstsein ausgestrahlt – alles was der Sport an Ernte für Schule und Arbeit bringt.“
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