Tadic über Bürgerkrieg

„Granaten schlugen um uns herum ein“

Dario Tadic floh im alter von zwei Jahren mit seiner Familie vor dem Bürgerkrieg in Ex-Jugoslawien. Der Stürmer blickt in der „Krone“ auf eine prägende Zeit zurück.

„Zum Glück habe ich keine klaren Erinnerungen mehr an damals. Die Erzählungen meiner Familie reichen vollkommen aus“, sagt Dario Tadic. Der in der „Krone“ auf eine äußerst prägende Zeit zurückblickt. Den Bürgerkrieg 1992 im ehemaligen Jugoslawien.

„Ich war zwei Jahre alt. Granaten schlugen um uns herum ein, Schüsse fielen. Meine Mutter meinte, ich habe immer bumm bumm geschrien, während es wieder irgendwo knallte. Als Kind nimmt man solche Dinge einfach anders wahr“, so der heute 33-Jährige.

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Meine Mutter meinte, ich habe immer bumm bumm geschrien, während es wieder irgendwo knallte. Als Kind nimmt man solche Dinge einfach anders wahr.

Dario Tadic über seine „Erinnerungen“ an den Krieg.

Um ihr Leben zu schützen, musste Familie Tadic Richtung Österreich fliehen – vorerst ohne Vater. „Er blieb noch ein halbes Jahr unten, das war alles auch politisch nicht so leicht.“ Darios Mutter schaffte es mit ihm und seinem damals achtjährigen Bruder nach Traiskirchen. Wo sie sich sofort wohl und zuhause fühlten. „Wir sind von einer Pflege-Familie super aufgenommen worden. Das werde ich nie vergessen.“
Seelenheil in Hartberg
Mit 16 gab’s für den gebürtigen Bosnier dann die österreichische Staatsbürgerschaft. Kontakt in sein Herkunftsland besteht aber weiterhin. „Wir sind früher oft runtergefahren, mehrmals im Jahr. Heute ist das zeitlich leider nur schwer machbar.“

Bei Hartberg hatte Tadic oft Grund zu jubeln. (Bild: GEPA pictures)
Bei Hartberg hatte Tadic oft Grund zu jubeln.

Tadic, der sich selbst als Pinkafelder („meine Heimat“) sieht, legte dann – allen Widrigkeiten zum Trotz – eine beachtliche Fußballer-Karriere hin. Von Austrias Akademie, zu den Profis, bis nach Hartberg. In der Steiermark fand er sein sportliches Seelenheil, verbrachte dort acht Jahre und zählte dabei zu den torgefährlichsten Stürmern der Bundesliga.

Für St. Pölten gibt der Routinier alles. (Bild: GEPA pictures)
Für St. Pölten gibt der Routinier alles.

Heute hat Dario selbst eine Familie – und kickt bei St. Pölten in der 2. Liga. Wo er alle 129 Minuten trifft, mit 13 Treffern in 20 Spielen besticht. Macht er sich dadurch gar wieder modern für höherklassige Klubs? „Ich bin froh, der Mannschaft mit Toren zu helfen. Ich habe noch über ein Jahr Vertrag und habe vor, den auch zu erfüllen.“

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