„Komisch und ungewohnt ist es schon noch“, sagte Christine Scheyer, nachdem sie beim Saisonfinale in Saalbach ihren Rücktritt aus dem Skizirkus bekannt gegeben hatte, „aber es ist das Beste für mein Knie. Und darum passt es auch.“ Die Götznerin musste in ihren zehn Jahren im Weltcup mit schweren Verletzungen kämpfen, trotzdem kam sie nach zwei Kreuzbandrissen im rechten Knie immer wieder zurück.
Ihr letztes Rennen bestritt Scheyer im norwegischen Kvitfjell, kam im Super G als 33. ins Ziel. „Ich habe schon während der Saison gemerkt, dass ich nicht mehr so fahren kann, wie ich möchte. Nach Kvitfjell habe ich mir bewusst Zeit genommen, bis zum Saionfinale wollte ich mich entscheiden. Und in Summe waren die Abnützungen in meinem Knie einfach zu groß.“
88 Weltcuprennen
Ihre Weltcup-Premiere feierte die damals 19-jährige Speed-Spezialistin beim Heimrennen in Zauchensee, im Dezember 2014. In ihren insgesamt 88 Weltcupeinsätzen fuhr sie 13 Mal in die Top zehn. Zweimal jubelte Scheyer über einen Podestplatz – einem zweiten Rang bei der Abfahrt in Courchevel (Fra) im März 2022 und vor allem den Sieg in Zauchensee im Jänner 2017, wo sie ihr erstes WC-Rennen gefahren war.
Und worauf blickt sie noch gerne zurück? „Ich habe erst jetzt Zeit gehabt, darüber nachzudenken. Während der Karriere schaut man ja kaum nach links oder rechts“, lacht die 29-Jährige, „ich bin jedenfalls zufrieden mit dem Erreichten, auch wenn ich nicht alles geschafft habe, was ich wollte. Aber wenn man für Österreich bei der Weltmeisterschaft und bei Olympia starten darf, ist das für mich ein großer Erfolg.“
Weg vom Skizirkus
Wie es jetzt für Scheyer, die im vergangenen Jahr ihr BWL-Studium abgeschlossen hat, weitergeht, lässt sie auf sich zukommen. „Ich mache jetzt Urlaub, werde das Leben genießen und Sachen abarbeiten, zu denen ich bisher nicht gekommen bin. Im Herbst dann wahrscheinlich ein Aufbau-Studium oder schon arbeiten.“ Gar nichts mehr in Richtung Skisport? „Als Trainerin nicht“, verrät Scheyer, „aber mit dem Nachwuchs werde ich sicher etwas machen. Ich denke, das hat eine wichtige Vorbildwirkung. Das sehe ich an meiner eigenen Schwester.“
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