Festspiel-Premiere

Triumph für Anna Netrebko als „Gioconda“!

Kritik
24.03.2024 10:42

Anna Netrebko und Jonas Kaufmann sorgten bei den Salzburger Osterfestspielen in „La Gioconda“, Amilcare Ponchiellis hochdramatischer Oper voll Verrat, Intrigen und Morden für stehende Ovationen!

(Bild: kmm)

Es war ein weiser Rat, als Maestro Antonio Pappano Anna Netrebko in London riet, mit der Partie von Amilcare Ponchiellis „Gioconda“ zuzuwarten: Jetzt debütierte sie in der wunderbaren Rolle der zwischen Hass, Rachegelüsten für unerwiderte Liebe und Opferbereitschaft getriebenen Straßensängerin Venedigs bei den Salzburger Osterfestspielen: ein Triumph! Ein szenisch und musikalisch spannender Krimi, dessen Partitur – große Oper voll Verrat, Intrigen, Morden – die hervorragend studierte Accademia di Santa Cecilia unter ihrem Chef Antonio Pappano mit Intensität beeindruckend umsetzt. Was man leider von Oliver Mears britisch biederer Inszenierung – nach Geschmack des Publikums – nicht behaupten kann.

Nobel: Philipp Fürhofers venezianische Arkaden, geschmacklos: Annemarie Woods Kostüme. Aber der Abend gehört der idealen „Gioconda“ Anna Netrebko. Makellos ihre Stimmkultur, ihr brennender Ausdruck in der Auseinandersetzung mit der Rivalin Laura, warm leuchtende Höhe in der „Suicidio“-Arie und in der Mordszene mit dem Spitzel Barnaba. Das Publikum feierte sie schließlich mit einer stehenden Ovation. Ausgezeichnet: Luca Salsi als Schmierenintrigant Barnaba und Agnieszka Rehli als Chieca, die blinde Mutter Giocondas; nobel Jonas Kaufmann als untreuer Liebhaber Enzo – sehr delikat seine Arie „Cielo e mar“-Arie – und Tareq Nazmis düster orgelnder Inquisitor Badoero, etwas glanzlos Eve-Maud Hubeaux’ Laura.

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