Der alpine Skiweltcup 2023/24 ist Geschichte. Das waren die Tops und Flops der vergangenen Saison.
TOPS
Schweizer Primgeiger: Die Gesamtweltcupsieger Marco Odermatt und Lara Gut-Behrami dominierten die Saison – er holte vier, sie drei Kugeln, womit das eidgenössische Duo gemeinsam sieben der zehn Einzeln-Trophäen einheimste. Odermatt war auf dem Weg zum dritten Titel in Folge konkurrenzlos, Gut-Behrami nutzte die Verletzungspause von Mikaela Shiffrin aus, um sich acht Jahre nach ihrer ersten noch eine zweite große Kristallkugel zu schnappen.
Slalom-König Manuel Feller: Es war die Saison des 31-jährigen Tirolers. Von den zehn Slaloms gewann er vier und war nie schlechter als Fünfter. Der erstmalige Sieg im Slalom-Weltcup war verdientermaßen die Konsequenz.
Schweiz: Zum vierten Mal in den vergangenen fünf Jahren ging der Nationencup an die Schweiz, die sich auf ihre Zugpferde wie Odermatt, Gut-Behrami, Loic Meillard und Michelle Gisin verlassen konnten. Der Vorsprung gegenüber Österreich schmolz indes um fast 1.000 Punkte von 2.589 im Vorjahr auf 1.595.
ÖSV-Speedfrauen: 15 Stockerlplätze – vier Siege, sechs zweite und fünf dritte Plätze – haben Cornelia Hütter, Stephanie Venier, Mirjam Puchner und Christina Ager in 17 Rennen eingefahren. Zuletzt waren die Speed-Spezialistinnen 2018/19 so gut. Damals gab es ebenfalls 15 Stockerlplätze in 14 Rennen. Als Gewinner durfte sich auch Roland Assinger sehen. Er stemmte in seiner Debütsaison als Cheftrainer den Nationencup.
ÖSV und Klima: Der Skiverband verschließt vor der Klimakrise nicht mehr Augen und Ohren. Bis Sommer will der ÖSV ein Zukunftsprogramm unter dem Motto „Klima schützen, Winter retten“ erarbeiten – Ex-Skistar Felix Neureuther als Mahner und Greenpeace sind mit ihrer Expertise dabei.
FLOPS
Verletzungsserie: Zahlreiche Top-Stars mussten ihre Saison vorzeitig beenden oder zwischenzeitlich aussetzen. Ohne Aleksander Aamodt Kilde, Mikaela Shiffrin, Marco Schwarz, Petra Vlhova, Sofia Goggia, Alexis Pinturault, Wendy Holdener und Nina Ortlieb litt der Glamour-Faktor im Ski-Zirkus. Und fehlte es letztlich auch an Spannung – vor allem was den Gesamtweltcup bei den Männern betraf.
Sieg-Ausbeute der Norweger: Die viel gelobten Norweger fuhren erneut einige Spitzenplätze ein, durch Ragnhild Mowinckel und Timon Haugan gab es allerdings nur zwei Saisonsiege nach 16 im Vorjahr. Der Rücktritt von Slalom-Disziplinsieger Lucas Braathen, das verletzungsbedingte Saison-Aus von Speed-Ass Aleksander Aamodt Kilde und Materialprobleme bei Henrik Kristoffersen fielen ins Gewicht.
ÖSV-Baustellen: Österreichs Abfahrer blieben im Vor-WM-Winter erstmals seit 2015/16 ohne einen einzigen Abfahrtssieg. Nicht nur die Bilanz, auch die Zukunftsaussicht ist trist: Neben Vincent Kriechmayr stellt der ÖSV derzeit keinen weiteren Siegläufer im schnellsten Metier. Dass wegen verletzungs- und krankheitsbedingten Ausfällen in der Wengen-Abfahrt nur ein Quartett am Start stand, war der Negativ-Höhepunkt. Länger im Tief sind Österreichs Riesentorläuferinnen, die das vierte Jahr in Folge einen Podestplatz verpasst haben.
Kalenderplanung: In Mitteleuropa werden die Winter kürzer, in Skandinavien ebenso wie in Nordamerika gibt es zu Beginn der Saison und am Ende noch eine Schneesicherheit. Und nicht auf jedem Gletscher hat man so viel Wetterglück wie im Oktober in Sölden. Darauf wird die FIS in Zukunft Rücksicht nehmen müssen, will sie nicht schon bei der Planung mögliche Renn-Absagen provozieren. Auch Situationen wie die fast fünfwöchigen Rennpausen für die Speedfahrer gilt es zu vermeiden. Die Athleten wünschen sich einen möglichst ausbalancierten Terminplan, der die Klassiker an bewährten Terminen umfasst.
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