Schlimmer als lange Zeit von ÖBB und Magistrat behauptet, dürfte sich das Zugunglück vom Herbst auf das Grundwasser im Welser Stadtteil Pernau auswirken. Die Anrainer wurden nun darüber informiert, dass sich die Verunreinigung weiter ausbreitet. Kurzfristig wurden 60 Haushalte zu einem Info-Abend eingeladen.
Die Kritik an Magistrat Wels und ÖBB wird in der Messestadt immer lauter. Ende September entgleiste ein Zug mit Gefahrgut. Zunächst hieß es, dass man von keiner Gefahr für die Bevölkerung ausgehe. Erst später sickerte durch, dass der Kohlenwasserstoff Styrol ins umliegende Erdreich gelangt war. Diese farblose und süßlich riechende Flüssigkeit ist entzündlich und gesundheitsschädlich. Dennoch wurden die Anrainer weder von der zuständigen Wasserrechtsbehörde (Magistrat) noch den Bundesbahnen auf dem Laufenden gehalten.
Erst im Februar gab es die erste schriftliche Anrainer-Information. Es hieß, dass bereits kurz nach der Entgleisung Grundwassersonden und Sperrbrunnen errichtet wurden. Dadurch sei die weitere Ausbreitung des Kohlenwasserstoffs im Grundwasser verringert worden.
Aufgrund der Strömungsrichtung des Grundwassers breitet sich die Verunreinigung weiter aus. Die laufenden Gegenmaßnahmen minimieren diese Ausbreitung.
ÖBB Infrastruktur AG und Magistrat Wels
Nur ein Monat später folgt nun ein alarmierendes Schreiben an die Pernauer. Sie bekommen zu lesen, dass sich wegen der Strömungsrichtung des Grundwassers die Verunreinigung weiter ausbreitet. Die laufenden Gegenmaßnahmen minimieren diese Ausbreitung.
Notwasserversorgung in Vorbereitung
Anrainer mit Anschluss an die Ortswasserleitung sind von den Auswirkungen nicht unmittelbar betroffen. Für Anrainer mit eigenem Hausbrunnen ist eine Notwasserversorgung in Vorbereitung.
Arbeiten dauern noch Monate
Ebenfalls beunruhigend ist für die Pernauer die Info über weitere Sanierungsschritte. Diese könnten je nach aktueller Entwicklung auch kurzfristig erforderlich sein. „Die Sanierungsarbeiten werden nach heutigem Stand noch über mehrere Monate andauern“, heißt es weiter.
Info-Abend am 26. März
Kurzfristig werden die Anrainer zu einer Info-Veranstaltung eingeladen. Neben Vertretern der Stadt sowie der ÖBB-Infrastruktur AG werden in der VHS Pernau (Ingeborg-Bachmann-Straße) auch Experten der mit der Grundwassersanierung beauftragten Fachfirma anwesend sein. Der Beginn der Veranstaltung ist um 18 Uhr.
Wir fordern eine kostenlose Überprüfung der Wasserqualität aller Hausbrunnen im betroffenen Gebiet durch unabhängige Fachleute.
Klaus Schinninger, SPÖ-Vizebürgermeister
Der Welser SPÖ sind die nun gesetzten Maßnahmen nicht umfassend genug. Sie kritisierte schon im Februar die mangelnde Information. Vizebürgermeister Klaus Schinninger: „Um dieser Unsicherheit entgegenzuwirken und die Gesundheit der Bürger zu schützen, fordern wir eine kostenlose Überprüfung der Wasserqualität aller Hausbrunnen im betroffenen Gebiet durch unabhängige Fachleute. Die Kosten dieser Überprüfung sollen vollständig von der Stadt übernommen werden. Die Stadt wird sich in weiterer Folge beim Verursacher des Schadens, den ÖBB, schadlos halten.“
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