Im Silvretta-Gebirge an der Grenze zwischen Vorarlberg und der Schweiz ist am Samstag eine 58 Jahre alte Skitourengeherin aus Deutschland bei einer Abfahrt schwer zu Sturz gekommen. Ihre Bergung bei schlechtem Wetter war ein Bravourstück der Ländle-Bergretter!
Die Frau und ihr 68-jähriger Begleiter befanden sich bereits seit vergangenem Donnerstag auf einer mehrtägigen Skitour durch das mächtige Silvretta-Gebiet. Am Samstagvormittag sollte der Trip schließlich mit einem absoluten Highlight enden – nämlich mit der Abfahrt vom Verstancal-Tor zurück in die Schweiz, von wo aus die beiden ihre Tour gestartet hatten. Doch aus dem Vergnügen wurde schnell ein Albtraum: Bereits nach wenigen Metern kam die 58-Jährige zu Sturz und verletzte sich derart schwer am Bein, dass an eine Fortsetzung nicht mehr zu denken war.
Die Frau wurde von einer zufällig vorbeikommenden Skitourengruppe erstversorgt, parallel dazu setzte ihr Begleiter einen Notruf ab. Der Notarzthubschrauber kam zwar binnen weniger Minuten herbeigeflogen, musste allerdings aufgrund des miesen Wetters wieder umkehren. Stattdessen rückte nun ein Hubschrauber aus der Schweiz an. Von diesem konnte zwar ein Notarzt an den Unglücksort abgeseilt werden, eine Landung wäre aber zu gefährlich gewesen. Also wurde ein noch leistungsstärkerer Helikopter angefordert, ebenfalls aus der Schweiz – doch selbst dieser musste aufgrund der schlechten Sicht kehrt machen.
Aufstieg unter erschwerten Bedingungen
Blieb also nur noch eine Option: der mühselige Aufstieg zu Fuß. Zu diesem Zweck wurden elf Bergretter aus Partenen von der Flugpolizei bei extremen Bedingungen zur Wiesbadener Hütte geflogen. Von dort aus stiegen sie mit dem gesamten Rettungs-Equipment knapp drei Stunden lang zu der Verletzten auf. Anschließend wurde die Frau mit dem Rettungsschlitten in Richtung Tal transportiert.
Währenddessen räumten weitere Mitglieder der Bergrettung den Uferweg beim Silvretta-Stausee frei, damit dieser wieder befahren werden konnte. Dank dieser großartigen Gemeinschaftsaktion gelang es, die Frau zunächst mit einem Quad und dann mit einem Schneegeländefahrzeug bis zur Bielerhöhe zu bringen. Erst kurz nach Mitternacht konnte die 58-Jährige in Partenen dem Roten Kreuz übergeben werden. Sie wurde umgehend ins Landeskrankenhaus Bludenz eingeliefert – dort ist eine Unterschenkelfraktur diagnostiziert worden. Vor der Leistung der Bergretter kann man nur den Hut ziehen!
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