Horner begeistert

Red Bull: Sainz jetzt auf Kandidatenliste für 2025

Red-Bull-Teamchef Christian Horner (re.) verfolgte die Leistungen von Carlos Sainz ganz genau.

(Bild: ASSOCIATED PRESS, APA/AFP/POOL/Scott Barbour)

Carlos Sainz steht nach seinen starken Leistungen auf der Red-Bull-Kandidatenliste für 2025, wie Teamchef Christian Horner nach dem Australien-GP bestätigte.

Beim Saisonauftakt in Bahrain wurde Sainz Dritter, den GP von Saudi-Arabien musste er wegen einer Blinddarmoperation auslassen, nur zwei Wochen später triumphierte er in Melbourne. 

„Das Wunder von Sainz: Aus dem Krankenhaus zum Triumph: ‘Das Leben ist schön‘“, jubilierte die italienische Tageszeitung „La Stampa“. Bei seinem dritten GP-Sieg profitierte Sainz zwar vom Ausfall von Weltmeister Max Verstappen wegen einer explodierenden Bremse, der Freude tat dies keinen Abbruch. „Eine rote Wolke zieht – vorerst – am blauen Himmel auf“, schrieb die „La Gazzetta dello Sport“.

Carlos Sainz stand in Australien ganz oben auf dem Siegerpodest.

(Bild: AP)

Noch ohne Job für 2025
Mit seiner fehlerfreien Triumphfahrt machte Sainz beste Werbung in eigener Sache. Der 29-Jährige muss im kommenden Jahr seinen Platz im Ferrari für Rekordweltmeister Lewis Hamilton freimachen, der von Mercedes kommt. „Ich bin immer noch ohne Job für das nächste Jahr. Das wird helfen“, meinte Sainz nach seinen Erfolg in Melbourne. Er fahre aber in erster Linie Rennen, „um mir selbst zu beweisen, dass ich es schaffen kann, wenn man mir ein Auto zur Verfügung stellt, und dass ich an der Spitze mitfahren kann. Das ist die Mentalität und die Herangehensweise, die ich habe und die ich den Rest des Jahres beibehalten werde.“

„Jeder im Fahrerlager kennt den Wert von Carlos“, sagte Sainz‘ Ferrari-Teamkollege Leclerc. „Ich bin sicher, dass er viele Möglichkeiten haben wird. Er muss einfach die beste Entscheidung für seine Karriere treffen.“

Red-Bull-Teamchef Christian Horner

(Bild: APA/AFP/POOL/Giuseppe CACACE)

Horner: „Über den Tellerrand schauen“
Und bei Red Bull sitzt seit geraumer Zeit Sergio Perez nicht ganz so fest im Sattel. Folgt für Sainz also die Rückkehr zu Red Bull? Der Madrilene durchlief deren Nachwuchsprogramm und gab für das damalige Schwesternteam Toro Rosso 2015 sein Formel-1-Debüt, ehe er 2017 zu Renault wechselte.

Red-Bull-Teamchef Christian Horner öffnete jedenfalls die Türe. „Wenn man sich diese Leistung anschaut, kann man keine Möglichkeit ausschließen“, sagte er in einer Medienrunde nach dem Australien-GP. „Wir wollen das beste Paar aufstellen, das wir können, und manchmal muss man über den Tellerrand schauen.“

Neben Sainz wolle Horner weitere Optionen für das kommende Jahr prüfen und gründlich sondieren. Aber der Brite betonte: „Ein sehr schneller arbeitsloser Fahrer hat das Rennen gewonnen, daher ist der Markt einigermaßen fließend.“

Keine Hektik
„Wir wollen uns unsere Zeit nehmen. Checo hatte [am Sonntag] Pech, aber er hatte einen großartigen Start in die Saison“, sagte Horner mit Blick auf Pérez‘ zweite Plätze in Bahrain und Saudi-Arabien. Sein Team suche derzeit „nicht verzweifelt“ nach einem neuen Piloten, ergänzte Horner.

Klar ist: Mit solchen Leistungen kann sich Sainz sein Team für die kommende Saison aussuchen. Auch bei Mercedes wäre bekanntlich noch ein Platzerl frei …