Dass die Arbeiterkammer eine Meldestelle für Missstände in Spitälern und Pflegeheimen eingerichtet hat, missfällt dem Zentralbetriebsrat. Vordergründig, weil es eine solche Whistleblower-Homepage schon gibt. Tatsächlicher Hintergrund dürfte aber die bevorstehende AK-Wahl sein.
Missstände in Kliniken ohne Angst melden“, titelte die „Krone“ vergangene Woche und berichtete über eine neue Whistleblower-Homepage für den Gesundheits- und Pflegebereich in Niederösterreich. Arbeiterkammer-Präsident Markus Wieser (FSG) hatte die Einrichtung dieser Stelle für anonyme Meldungen mit der Furcht vieler Betroffener vor innerbetrieblichen Konsequenzen begründet.
Zentralbetriebsrat empört
Verschnupft reagierte darauf Gottfried Feiertag (FCG) In einem offenen Brief an Wieser wertet der Zentralbetriebsrat der NÖ-Gesundheits- und Pflegezentren die Aussage des Kammerpräsidenten als „Diskreditierung“ der mehr als 500 Personalvertreter in den heimischen Spitälern und Pflegeheimen.
Meldestelle gibt es bereits
Feiertag merkt zudem an, dass „aufgrund der europäischen Normen“ ohnehin bereits seitens der Landesgesundheitsagentur eine Meldestelle für Whistleblower eingerichtet worden sei: „Wir brauchen daher kein zusätzliches System.“
So können und werden wir nicht zusammenarbeiten!
Gottfried Feiertag, Vorsitzender des Zentralbetriebsrates der NÖ Gesundheits- und Pflegezentren
Wahlkampf tobt
Von 10. bis 23. April findet in Niederösterreich die Arbeiterkammer-Wahl statt. Der hochrangige FCG-Funktionär Feiertag wertet die Aktion des FSG-Spitzenkandidaten Wieser als Wahlkampf „auf Kosten unserer Belegschaftsvertreter“ und fordert, solche Schritte vorab mit dem Zentralbetriebsrat abzusprechen.
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