In der Causa rund um das insolvente Dienstleistungsunternehmen des Tiroler Gemeindeverbandes, GemNova, gibt es nun strafrechtliche Ermittlungen gegen zwei ehemalige Verantwortliche. Ermittelt werde wegen des Verdachts der betrügerischen Krida und der grob fahrlässigen Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen, erklärte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Innsbruck.
Um wen es sich konkret handelt, wollte die Behörde nicht sagen. Laut APA soll es sich um den früheren Präsidenten des Gemeindeverbandes und langjährigen ÖVP-Politiker Ernst Schöpf, seines Zeichens auch amtierender Bürgermeister von Sölden, sowie den ehemaligen GemNova-Geschäftsführer Alois Rathgeb handeln. Am Montag kam es beim Gemeindeverband laut Staatsanwaltschaftssprecher Hansjörg Mayr zur „Sicherstellung von Unterlagen“ in der Causa. Von einer Hausdurchsuchung im klassischen Sinne könne man aber nicht sprechen.
Die Ermittlungen hatten sich aus der Prüfung des finanziellen Gebarens der GemNova sowie der Tochtergesellschaften im Zuge des Insolvenzverfahrens ergeben, hieß es seitens der Staatsanwaltschaft.
Causa beschäftigte Politik über Monate
Die Causa GemNova hatte die Tiroler Landespolitik im vergangenen Jahr monatelang beschäftigt. Endgültig besiegelt hatte die Pleite eine Bürgermeisterkonferenz des Gemeindeverbandes Mitte Juli. Dort war die geforderte Zustimmung von 90 Prozent der 276 Ortchefs für die Anhebung der Mitgliedsbeiträge um 1,1 Mio. Euro nicht erreicht worden und damit die von Schöpf geplante Sanierung gescheitert.
Schöpf zog sich letztlich von der Verbandsspitze zurück, er ortete und kritisierte zudem wiederholt ein Aufbauschen der Causa, verbandsinterne Intrigen und eine mediale Kampagne gegen ihn.
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