Mit viel Vorschuss-Lorbeeren aufgrund seiner Ausbildungen wurde 2018 Christian Cebulla zum Ärztlichen Direktor des Landesklinikums Mistelbach. Nach Rechtsstreit gibt es jetzt die einvernehmliche Kündigung. Um welchen Preis für die Steuerzahler? Neues ist auch bezüglich HNO-„Not-Kooperation“ mit der Uni-Klinik Krems durchgesickert.
Lange hat es vor Gericht gedauert – kurz ist die Meldung über das knapp ein Jahr andauernde Gerichtsverfahren des gefeuerten Ärztlichen Direktors des Landesklinikums Mistelbach, Christian Cebulla, gegen das Land Niederösterreich. Der zuvor unter anderem in federführender Tätigkeit in der Generaldirektion des Wiener Krankenanstaltsverbandes aktive Medizinökonomist war im Oktober 2018 – mit viel Vorschuss-Lorbeeren – nach Mistelbach gewechselt.
Langer Rechtsstreit wirft Fragen auf
Über die Gründe, die zur plötzlichen Entlassung geführt haben, wird viel gemutmaßt. „Das Vertrauen war nicht mehr gegeben“, kommentierte die Landesgesundheitsagentur (LGA) im März 2023 kurz. Der abservierte Medizinprofi klagte, vertreten durch namhafte Anwälte, das Land NÖ.
Dass die Kündigung nach so langer Zeit nun plötzlich in eine „einvernehmliche Auflösung des Dienstverhältnisses“ umgewandelt worden ist, kann nicht ohne „Nebenwirkungen“ passiert sein – wird hinter vorgehaltener Hand geflüstert: Dass über Details beiderseitig Stillschweigen vereinbart wurde, befeuert bei Insidern die Frage nach den Kosten.
Was hat der interne Streit samt Kündigung gebracht? Im Endeffekt wird jetzt der Steuerzahler dafür zur Kasse gebeten.
Klinikums-Insider kritisieren Vorgangsweise
Neue Details zur HNO-Kooperation mit Klinikum Krems
Kostenintensiv wird auch jene Zeit, in der riskante HNO-Operationen von Mistelbach nach Krems ausgelagert werden. Wie nun bekannt wurde, übernimmt das Uni-Klinikum der Donaustadt zwar die Eingriffe, ansonsten ist jedoch weiterhin das Spital in Mistelbach gefragt. Wie durchgesickert ist, werden ab 6. Mai jeden Montag ein Anästhesie-Facharzt, eine OP-Pflegeperson und ein OP-Assistent nach Krems „pendeln“, um die operierenden Ärzte zu unterstützen – wie die LGA der „Krone“ bestätigt.
Betont wird, dass es sich um eine Übergangslösung handle: „Diese Dienste sind freiwillig.“ Ansonsten entwickle sich die Lage positiv: Ein Ärzte-Recruiting im In- und Ausland läuft auf Hochtouren und erste Gespräche mit Fachärzten wurden und werden weiter geführt.
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