Verdacht der Folter
Terror in Moskau: Vier Männer in Untersuchungshaft
Nach dem Angriff auf eine Konzerthalle in Moskau sitzen vier Tadschiken in Untersuchungshaft. Drei der vier Verdächtigen hätten sich für schuldig erklärt, hieß es vom Gericht. Bei dem Terroranschlag am vergangenen Freitag kamen mindestens 137 Menschen ums Leben, 97 Verletzte werden noch in Krankenhäusern behandelt.
Die erlittenen Verletzungen seien unterschiedlich schwer, sagte die Leiterin der Gesundheitsverwaltung im Gebiet Moskau, Ljudmila Bolatajewa, am Montag. Wie berichtet, haben bewaffnete Angreifer am vergangenen Freitagabend mindestens 137 Menschen in einer Konzerthalle getötet. Das Feuer wurde kurz vor Veranstaltungsbeginn eröffnet. In dem Gebäude brach ein Brand aus, zudem stürzte das Dach ein. Zu dem Anschlag bekannte sich die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS).
Verdächtige verletzt
Inzwischen sitzen vier tatverdächtige Männer in Untersuchungshaft (siehe Video oben). Drei von ihnen hätten sich für schuldig erklärt, hieß es vom Gericht. Einer der Tadschiken wurde in einem Rollstuhl in das Gericht gebracht. Ein anderer trug einen Verband über dem rechten Ohr, ein weiterer mutmaßlicher Komplize hatte ein blaues Auge und ein zerrissenes Plastiksackerl um den Hals. Das Gesicht eines vierten Verdächtigen schien geschwollen zu sein, er konnte kaum die Augen offen halten.
Menschenrechtler sprechen von Folter
Menschenrechtlerinnen und Menschenrechtler sprachen von mutmaßlicher Folter durch russische Sicherheitskräfte. „Die Antwort auf Barbarei darf nicht Barbarei sein.“ Gewalt und Schikane würden sich außerdem negativ auf die Ermittlungen auswirken. „Wir haben immer gesagt und werden immer sagen, dass der Wert von Beweisen, die Sicherheitskräfte durch Folter erreichen, kritisch niedrig ist. Anstelle der Wahrheit sagt ein Mensch meist das, was diese Folter stoppen oder zumindest unterbrechen kann“, teilte die „Komanda protiw pytok“ (auf Deutsch: Team gegen Folter) mit.
Die Antwort auf Barbarei darf nicht Barbarei sein.
Vereinigung „Komanda protiw pytok“ (Auf Deutsch: Team gegen Folter)
Laut der Organisation würden in Russland immer wieder Menschen gefoltert, meist jedoch hinter verschlossenen Türen. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow wollte sich am Montag nicht zu diesen Berichten äußern. Auch zu den Hintergründen des Angriffs auf die Konzerthalle sagte er nichts und verwies stattdessen auf Informationen der russischen Strafverfolgungsbehörden.
Opfer sollen unterstützt werden
Die Opfer und ihre Angehörigen sollen unterstützt werden. Dazu will sich der russische Machthaber Wladimir Putin noch am Montag mit Sicherheitsfachleuten beraten. Putin und andere russische Vertreterinnen und Vertreter behaupten weiterhin, dass die Ukraine in das Verbrechen verstrickt sei. Beweise gibt es dafür nicht, die ukrainische Führung hat das zurückgewiesen. Bei dem Anschlag kamen mindestens 137 Menschen ums Leben, 97 Verletzte sind mit Stand Montag noch im Krankenhaus.
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