„Israel trägt Schuld“

Hamas fordert „echten Gefangenenaustausch“

Ausland
26.03.2024 08:45

Die radikal-islamische Palästinensergruppe Hamas will an ihrem ursprünglichen Vorschlag für einen Waffenstillstand festhalten. Sie pocht  auf einen umfassenden Abzug aller israelischen Truppen aus dem Gazastreifen und die Rückkehr vertriebener Palästinenser an ihre Heimatorte. Zudem fordert die Hamas einen „echten Gefangenenaustausch“. 

Die Hamas hatte den internationalen Vermittlern Mitte März einen von Reuters eingesehenen Waffenstillstandsvorschlag vorgelegt, der die Freilassung israelischer Geiseln im Gegenzug für die Freilassung palästinensischer Gefangener vorsah.

Die Organisation hatte erklärt, sie wolle zuerst einige kranke und alte israelische Geiseln sowie Frauen und Kinder gegen 700 bis 1000 Palästinenser austauschen. Hundert dieser Palästinenser verbüßen lebenslängliche Haftstrafen in israelischen Gefängnissen.

Eine Familie in der fast völlig zerstörten Stadt Gaza. (Bild: AFP)
Eine Familie in der fast völlig zerstörten Stadt Gaza.

Netanyahu: „Unrealistisch!“
Netanyahus Büro hatte diesen Vorschlag als „unrealistisch“ bezeichnet. Israel werde seine Bodenoffensive fortsetzen, bis die Hamas ausgeschaltet sei.

Israel verantwortlich für „Scheitern“
Die Hamas beschuldigte in der Nacht auf Dienstag die israelische Regierung, „vollständig verantwortlich“ für das bisherige „Scheitern“ der Gespräche über eine Feuerpause im Gazastreifen zu sein. Die israelische Regierung weigere sich, auf die „grundlegenden Forderungen“ einzugehen. Daher würden Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu und seine „extremistische Regierung“ die volle Verantwortung tragen. 

Streit zwischen USA und Israel
Der UNO-Sicherheitsrat hatte am Montag eine sofortige Waffenruhe im Gaza-Krieg sowie die Freilassung aller Geiseln aus der Gewalt der radikal-islamischen Hamas gefordert. Im Gegensatz zu früheren Abstimmungen enthielten sich die USA und verzichteten darüber hinaus auf ein Veto. Die anderen 14 Staaten stimmten dafür. Die Entscheidung löste einen offenen Streit zwischen den USA und Israel aus.

In die indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas über eine befristete Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln ist etwas Bewegung gekommen. (Bild: APA/AFP/AHMAD GHARABLI)
In die indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas über eine befristete Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln ist etwas Bewegung gekommen.

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hatte am Montag erstmals seit Kriegsbeginn eine „sofortige Waffenruhe“ gefordert.

Britische Luftwaffe warf 10 Tonnen Lebensmittel ab
Die britische Luftwaffe hat laut einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums am Montag zum ersten Mal mehr als zehn Tonnen Lebensmittel über dem Gazastreifen abgeworfen. „Die Hilfslieferung, die aus Wasser, Reis, Speiseöl, Mehl, Konserven und Babynahrung besteht, wird die Menschen in Gaza unterstützen“, so das Ministerium.

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