Viele bleiben hungrig

Jeder Dritte schränkt sich beim Kauf von Essen ein

Wirtschaft
26.03.2024 15:04

Mehr als 30 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher schränken sich beim Kauf von Lebensmitteln ein. Das ist das Ergebnis einer Erhebung von Statistik Austria zu den sozialen Krisenfolgen im vierten Quartal 2023. Etwa drei Prozent gaben gar an, sich oft oder manchmal nicht genügend zu essen leisten zu können.

Hungrig waren in den vergangenen Monaten vor allem Arbeitslose und Alleinerziehende. Weitere 29 Prozent sagten, dass sich ihr Haushalt zwar ausreichend, aber nicht immer die gewünschten Lebensmittel kaufen könne. Diese Daten zu Ernährungsarmut wurden laut Statistik Austria erstmals erhoben. 

Zu schaffen machten den 3200 Befragten (18 bis 74 Jahre) außerdem Wohn- und Energiekosten. Für etwa jede fünfte Person sind diese eine schwere finanzielle Belastung, 17 Prozent erwarteten in den kommenden drei Monaten Zahlungsschwierigkeiten. Erhoben wurden die Daten bereits im November und Dezember.

Vor allem Arbeitslose und Alleinerziehende konnten sich in den vergangenen Monaten nicht ausreichend Lebensmittel kaufen (Symbolbild). (Bild: mila103 - stock.adobe.com)
Vor allem Arbeitslose und Alleinerziehende konnten sich in den vergangenen Monaten nicht ausreichend Lebensmittel kaufen (Symbolbild).

16 Prozent haben mit Einkommen Schwierigkeiten
Die Inflation nehmen die Befragten als wichtigste Ursache für Einkommensverluste wahr. Im vierten Quartal hatten 16 Prozent Schwierigkeiten, mit ihrem Einkommen auszukommen. Mehr als jede vierte Person (28 Prozent) gab ab, in den vergangenen zwölf Monaten Einkommensverlust erlitten zu haben. Dieser Anteil ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken.

Rauch: Menschen mit Nötigstem versorgen
„Dass Menschen in einem reichen Land wie Österreich hungrig bleiben, ist für mich völlig inakzeptabel“, sagte Sozial- und Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne). In schwarz-blau regierten Bundesländern würden nicht einmal die bestehenden Möglichkeiten genutzt, um Menschen in Armut mit dem Nötigsten zu versorgen. Zusätzlich sei zum Beispiel eine Kindergrundsicherung nötig.

Caritas-Österreich-Generalsekretärin Anna Parr forderte aufgrund der Ergebnisse ein höheres Arbeitslosengeld, eine höhere Notstandshilfe und Ausgleichszulage. Die Zahlungen dürften die Armutsgefährdungsschwelle nicht unterschreiten.

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