Ob erwischte Raser, Drängler oder Gurtemuffel – grundsätzlich können sie nichts dafür, oder sind die anderen Schuld. Der Chef der Kärntner Landesverkehrsabteilung kennt die Ausreden.
„Grundsätzlich muss man festhalten: Wird mehr kontrolliert, werden auch mehr erwischt. Dass es mehr oder weniger Anzeigen gab, bedeutet also nicht gleich, dass es im Jahr davor mehr oder weniger Verkehrssünder gab“, schickt Oberst Adolf Winkler, Chef der Kärntner Landesverkehrsabteilung im Gespräch mit der „Krone“ voraus. Fakt ist: 2023 wurde mit 594.274 erwischten Rasern um 20.072 Geschwindigkeitsübertretungen mehr angezeigt, als noch 2022.
„Mich erstaunt immer wieder, wie die teils hohen Geldstrafen einfach in Kauf genommen werden. Für das scheinen die finanziellen Mittel ausreichend vorhanden zu sein“, so Winkler. Die Standard-Rechtfertigungen: „Ich hatte es eilig“; „ich hab’ gar nicht bemerkt, dass ich zu schnell bin“. Auch beim Anschnallen zeigen sich Lenker auffallend leichtsinnig: 2023 wurden 6233 Gurtenmuffel erwischt – um 1238 mehr als 2022.
Die 589 Anzeigen wegen fehlender KIndersicherung im Wagen find ich am schlimmsten – das kann ich nicht verstehen.
Oberst Adolf Winkler, Chef der Landesverkehrsabteilung Kärnten.
„Die meisten wollen nur darauf vergessen haben – hin und wieder gibt es auch welche, die sich angeblich aus irgendwelchen medizinischen Gründen nicht anschnallen können. Aber am schlimmsten finde ich die 589 Anzeigen wegen fehlender Kindersicherung. Das versteh‘ ich nicht – da wird das Leben von Kindern aufs Spiel gesetzt.“ Auch der Grund für die laufenden Schwerpunktaktionen vor Kindergärten und Schulen.
Neun Todesopfer mehr
Die Zahl der Alko-Lenker ist minimal auf 3150 Anzeigen zurückgegangen, dafür gingen mehr Drogenlenker (246) ins Netz der Kärntner Uniformierten. Traurig: Im Jahr 2023 ließen insgesamt 21 Menschen im Verkehr ihr Leben. Eine Steigerung von neun Todesopfern.
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