Der Industrielle betonte im Wahlkampf 2017, dass er eine ordnungsgemäße Versteuerung vorgenommen hätte. Er war damals auch Großspender für die ÖVP. Jetzt musste er Millionen nachzahlen.
Also doch: Der Industrielle Stefan Pierer, Gründer des Motorrad-Herstellers KTM und Großspender der ÖVP, hat die Erträge aus einer Versicherung in Liechtenstein nicht ordnungsgemäß versteuert. Recherchen von „Standard“ und ORF ergaben, dass Pierer Millionen an Abgaben nachzahlen musste. Das geschah nach einer Selbstanzeige 2017.
Insgesamt sei es zu einer Abgabenverkürzung von sechs Mio. Euro gekommen, dazu wurden noch Anspruchszinsen und eine Abgabenerhöhung fällig. In Summe musste Pierer somit mehr als acht Mio. Euro nachzahlen, hieß es in Dokumenten des zuständigen Finanzamts. Pierer legte u.a. gegen die Zinszahlung eine Beschwerde ein, deren Ausgang nicht klar ist.
Im Jahr 2013 sollte ein Steuerabkommen mit Liechtenstein in Kraft treten. Dadurch wären die dort zuvor anonym gehaltenen Vermögenswerte offen gelegt worden. Zwei Wochen bevor das Abkommen schlagend wurde, kündigte Pierer die Versicherung und transferierte mehr als 20 Mio. Euro nach Österreich.
Zwei Jahre später beschloss die Regierung, dass Erträge rückwirkend gemeldet werden müssen. Daraus entstand die sogenannte Abschleicherliste, auf der sich auch Pierer befand. Der Oberösterreicher war wegen seiner Spende an die ÖVP immer wieder Thema in der heimischen Politik.
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