„Krone“-Kolumne

Die Welt als Müllhalde

Kolumnen
27.03.2024 06:30

Es ist ein stinkender Berg, der sich in Delhi erhebt - höher als der Taj Mahal, größer als 40 Fußballfelder: Die gigantische Mülldeponie von Ghazipur, auf der täglich 10.000 Tonnen neuer Mist landen, obwohl sie eigentlich bis Ende des Jahres geräumt werden sollte. Dieses vor sich hin dampfende Monstrum vergiftet alles um sich herum, die Menschen, das Wasser – ja, sogar das Klima mit der riesigen Menge Methangas, die seinem brodelnden Inneren entweicht. Ghazipur ist ein verpestetes Symbol für Indiens Müllproblem. Und als ob das nicht ohnehin schon groß genug wäre, laden die reichen Länder der EU auch noch viele Tonnen ihres Abfalls hier ab. Auch aus Mist lässt sich halt leider Geld machen.

Es war keine große Meldung, aber eine wichtige: Am Dienstag haben sich die   EU-Umweltminister auf strengere Regeln zum Müllexport geeinigt. So gut wir uns fühlen mögen, wenn wir unseren Abfall fein säuberlich trennen, so gut sind Industrieländer auch darin, das Problem ihrer Müllberge einfach zu verlagern. Tonnenweise wird Plastik in die Türkei gekarrt, Elektroschrott und Alttextil landen in Afrika. Und auch in Indien wachsen die Deponien aufgrund des Müllexports der EU weiter an. 

Aus den Augen, aus dem Sinn funktioniert bei Umweltproblemen aber nicht. Der Himmel, in den das stinkt, fällt uns letztendlich allen auf den Kopf. Deswegen ist es mehr als wichtig, dass die EU Verantwortung übernimmt und nicht länger den Rest der Welt zur Müllhalde macht. 

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