Nach 6:1 gegen Türkei

Wovor es Rangnick nun „wirklich bisschen graust“

Fußball International
27.03.2024 06:02

Ralf Rangnick hat das Stimmungshoch im österreichischen Nationalteam zweieinhalb Monate vor EM-Start wohlwollend zur Kenntnis genommen. „Wovor es mir jedoch wirklich ein bisschen graust, ist, ganz ehrlich, wenn dann dort alle fit sind und wir womöglich 23 eingeladen haben, dann am 7. Juni zu sagen, ich habe keine Rose für euch. Das ist nicht unbedingt vergnügungssteuerpflichtig.“

Der Teamchef mahnte dazu, Leistungen wie am Dienstag beim 6:1-Testspielsieg in Wien gegen die Türkei auch beim Turnier in zweieinhalb Monaten in Deutschland auf den Platz zu bringen. „Es geht immer darum, was in Zukunft passiert“, betonte der Deutsche, der sich auf einige schwierige Kaderentscheidungen wird einstellen müssen. Das ÖFB-Team trifft nach dem höchsten Sieg seit viereinhalb Jahren erst am 29. Mai in Windischgarsten wieder zusammen. Rangnick ringt nach den zuletzt starken Auftritten mit sich, ob er überhaupt mehr als die 20 im EM-Kader vorgesehenen Feldspieler in die Vorbereitung mitnehmen soll.

Ralf Rangnick (Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)
Ralf Rangnick

Keine einfache Aufgabe
Die Kadergröße wurde nach der Corona-EM 2021 von der UEFA von 26 wieder auf 23 Mann reduziert – inklusive Torhütern. Der erste Lehrgang des Jahres mit dem Länderspiel-Doppel gegen die Slowakei (2:0) und Türkei hätte ihm die Entscheidungen nicht leichter gemacht, sagte Rangnick. „Es haben einige Spieler schon sehr auf sich aufmerksam gemacht. Das wird keine einfache Aufgabe. Aber so ist es mir lieber, als wenn wir nicht so viel nachdenken müssten.“

Einige Akteure wie Romano Schmid und Andreas Weimann rechtfertigten ihre Einwechslungen bereits in der Slowakei. Schmid überzeugte gegen die Türken auch in der Startelf. Rangnick wollte keinen Spieler herausheben. „Es war eine bärenstarke Mannschaftsleistung von uns, eine Willensleistung auch – vor allem, weil es auch eine Viertelstunde gab, wo es nicht einfach war.“

Fünf Siege in Folge
Bei der EM stehen die Gruppenspiele gegen Frankreich, Polen und die Niederlande auf dem Programm. Fünf Partien in Folge hat das ÖFB-Team mittlerweile gewonnen. „Wir haben uns nicht für die EURO qualifiziert nach dem olympischen Motto ‘Dabeisein ist alles‘“, betonte Rangnick. Man wolle dort Leistungen wie in den Tests gegen Deutschland (2:0) oder nun die Türkei abrufen.

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