Auch Spital beschossen
Hamas: Tote bei Luftangriff auf Flüchtlingscamp
Bei einem Luftangriff auf ein Flüchtlingslager im südlichen Gazastreifen sind nach Angaben der radikalislamischen Hamas mindestens zwölf Menschen getötet worden. Unter den Toten seien auch Kinder, erklärte das Hamas-Gesundheitsministerium. Israel prüft den Vorfall und gab den Tod einer weiteren während des Angriffs der Hamas am 7. Oktober entführten Geisel bekannt. Bei Zusammenstößen in Jenin im Westjordanland starben laut palästinensischen Angaben drei Palästinenser.
Der Angriff habe ein Zelt für Vertriebene in der Küstenregion Al-Mawasi westlich der Stadt Khan Younis getroffen, hieß es von der Hamas. In Al-Mawasi leben derzeit tausende Palästinenser, die durch den seit fast sechs Monaten andauernden Krieg aus ihrer Heimat vertrieben wurden und dort in behelfsmäßigen Zelten untergekommen sind. Viele von ihnen waren aus dem Gebiet um das Al-Shifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza geflohen, das von der israelischen Armee angegriffen wurde.
Nasser-Krankenhaus beschossen, aber nicht gestürmt
Auch das Nasser-Krankenhaus in Khan Younis befindet sich Augenzeugen zufolge unter Beschuss. Augenzeugen berichteten AFP am Dienstag, dass Schüsse auf das weitläufige Gelände abgefeuert worden seien, das Gebäude aber noch nicht gestürmt wurde. Das Krankenhaus beherbergt den Angaben zufolge Tausende Vertriebene.
In diesem Beitrag werden die Schäden nach dem Angriff auf das Flüchtlingscamp gezeigt:
Tod weiterer israelischer Geisel bestätigt
Bei dem beispiellosen Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober sind nach israelischen Angaben etwa 1160 Menschen getötet sowie 253 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt worden. 130 Geiseln sind nach israelischen Angaben noch immer im Gazastreifen, 34 von ihnen sind mutmaßlich tot. Darunter befand sich auch der zweifache Familienvater Uriel Baruch, der vom Supernova-Musikfestival entführt worden war. Er sei nun tot, erklärten zwei Gruppen, die Familien von Geiseln vertreten, am Dienstag.
Die israelische Armee habe seiner Familie mitgeteilt, dass sein Leichnam im Gazastreifen festgehalten werde, erklärte die Organisation Tikva Forum. Eine andere Gruppe, das Forum der Geiseln und vermissten Familien, bestätigte, dass Baruch getötet wurde und beschrieb den Vater eines fünf und eines acht Jahre alten Kindes als „fröhlichen Menschen, der das Leben liebte und gerne Spaß hatte“. Uriels Leichnam werde „immer noch von der Hamas festgehalten“, hieß es in der Erklärung weiter.
Als Reaktion auf den Angriff geht Israel seither massiv militärisch im Gazastreifen vor, erklärtes Ziel ist die Zerschlagung der Hamas. Nach Hamas-Angaben, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden in dem Palästinensergebiet seitdem mehr als 32.300 Menschen getötet.
Hochrangiger Hamas-Anführers getötet
Am Dienstag bestätigte die israelische Armee den Tod eines hochrangigen Anführers der Hamas. Marwan Issa, die „Nummer zwei“ der Ezzedin-al-Qassam-Brigaden sei bei einem Angriff der israelischen Luftwaffe im Gazastreifen vor zwei Wochen getötet worden, erklärte Armeesprecher Daniel Hagari vor Journalisten. Issa sei „einer der Organisatoren des Massakers vom 7. Oktober“ gewesen, sagte Hagari weiter. Es handelt sich um den höchstrangigen Hamas-Vertreter, der seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der Hamas getötet wurde.
Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah feuerte nach eigenen Angaben Dutzende Raketen auf die nordisraelische Grenzstadt Kiryet Shmona ab. Es handle sich um eine Reaktion auf tödliche israelische Angriffe im Süden des Libanon am Dienstag. Dabei waren früheren Angaben zufolge drei Hisbollah-Mitglieder getötet worden. In der Nacht auf Mittwoch wurden Sicherheitskreisen zufolge zudem mindestens sieben Menschen bei einem weiteren israelischen Angriff im Süden des Libanon getötet.
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