Bewohnern aus Meidling wird wegen lautstarken Ramadan-Festen jede Nacht der Schlaf geraubt. Und so reagiert die Stadt darauf.
Seit Beginn des islamischen Fastenmonats vor etwa zwei Wochen hatten die Bewohner des Wohnhauses in der Eichenstraße 2C in Meidling keine ruhige Nacht mehr. Jeden Tag nach Sonnenuntergang treffen sich Muslime in ihren Wohnungen und feiern bis spätnachts. „Ich kann seit Wochen kein Auge zumachen, jeden Abend wird bis weit nach Mitternacht lautstark gefeiert. Das ist Ruhestörung“, sagt Anwohnerin Erna T. Gemeinsam mit anderen Hausbewohnern hat sie sich beim Bezirksvorsteher deswegen beschwert.
Infoblatt sorgte für Ärger bei Bewohnern
Wenige Tage später staunte die 89-Jährige nicht schlecht, als sie ein Infoblatt der Stadt im Stiegenhaus entdeckte, wo über den Ramadan aufgeklärt wird. „Ich bin sehr verwundert, dass uns die Stadt Wien mit einem Schreiben auffordert, auf den Ramadan Rücksicht zu nehmen, anstatt der nächtlichen Ruhestörung ein Ende zu setzen“, ärgert sich die Wienerin. Und was sagt das Büro Wiederkehr dazu, von dem das Schreiben stammt?
Dieses Schreiben ist ein Zeichen falsch verstandener Toleranz. Es fragt sich, wen Integrationsstadtrat Wiederkehr damit integrieren will.
ÖVP-Integrationssprecherin Caroline Hungerländer
Bild: Zwefo
„Es ist unsere Pflicht über den Ramadan und die Gepflogenheiten, die damit einhergehen, aufzuklären. Wien ist eine bunt durchmischte Stadt, jede Kultur hat andere Bräuche, wir suchen ja auch Ostereier“, sagt eine Sprecherin. Die Infoblätter seien wichtig, weil große Treffen von Muslimen von manchen als Bedrohung wahrgenommen werden könnten, heißt es.
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