Becher, die sich selbst von ihrem Kartonwickel trennen; Matratzen, die so recycelt werden können, dass daraus neue Schäume gemacht werden können – mit solchen Innovationen macht Greiner von sich reden. Dank einem Werk in Serbien stellt der Kunststoff- und Schaumstoffverarbeiter aus Kremsmünster nun sogar eigenes Recyclingmaterial her.
Entsorgte Matratzen wurden gesammelt, um aus ihnen durch ein neues Recyclingverfahren Polyol zu gewinnen, das zur Herstellung von neuen Matratzenschäumen benötigt wird – diese Entwicklung verbuchten der BASF-Konzern und die zur Greiner AG gehörende Neveon im Herbst des Vorjahres als großen Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft. Als i-Tüpfelchen wurden die ersten 100 Recycling-Matratzen später an ein Hotel in Ludwigshafen ausgeliefert.
Greiner mit Sitz in Kremsmünster ist ein weltweit führendes Unternehmen für Kunststoff- und Schaumstofflösungen. Die Kunden sind in der Verpackungs-, Matratzen-, Möbel- und Sportindustrie, außerdem wird für den Mobilitätssektor sowie für die Medizintechnik und den Pharmabereich produziert. Greiner machte im Geschäftsjahr 2022 einen Umsatz von 2,33 Milliarden Euro und beschäftigte über 11.600 Mitarbeiter an 120 Standorten in 34 Ländern.
Abfälle weden zu wertvollem Rohstoff
Abseits davon legt sich der von Kremsmünster aus agierende Kunststoff- und Schaumstoffverarbeiter in puncto Nachhaltigkeit ins Zeug. „Kreislaufwirtschaft ist das Gegenteil der Wegwerfgesellschaft. Sie sieht Abfälle nicht als Müll, sondern als wertvollen Rohstoff. Darin liegt unsere Zukunft“, so Greiner-Vorstand Manfred Stanek.
Produktentwickler und Materialspezialisten sind da besonders gefragt: Schließlich müssen Artikel so gestaltet werden, damit sie möglichst einfach gesammelt, getrennt und recycelt werden können.
PET-Flaschen und Flaschenkappen werden gemahlen
Im Kunststoffbereich ist Greiner bereits selbst unter die Wiederverwerter gegangen: Im September 2022 wurde ein Werk in Nova Gajdobra/Serbien gekauft, in dem PET-Flaschen und Flaschenkappen sortiert, gemahlen, gewaschen und als Flocken wiederverkauft werden. „Uns hilft das, in Kreisläufen zu denken“, sagt dazu mit Peter Fessl ein Mitarbeiter von Greiner Packaging.
Einen Teil des Recyclingmaterials können die Oberösterreicher übrigens selbst verwenden: In Wartberg an der Krems werden daraus Saucen- und Honigflaschen hergestellt, am Standort in Slusovice/Tschechien Deckel, Becher und Blister-Verpackungen.
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