Die Tirol Werbung hat jährlich ein ordentliches Budget. Das „Rülps-Video“ ist nicht der erste Spot, der die Gemüter erhitzt. Erinnerungen an einen Krampus, der Hafermilch statt heimische Kuhmilch trinkt, werden wach. Laut Infos der „Krone“ soll es bald eine Krisensitzung geben.
„Ganzes Land schämt sich für diese Familie.“ So titelte die deutsche Bild-Zeitung, die auch auf das neueste Hoppala der Tirol Werbung aufmerksam wurde. Wie berichtet, ging „versehentlich“ ein Video online, das eine rülpsende Familie in der Bergidylle zeigt. Der Werbespot wurde bald darauf wieder vom Netz genommen. Auch wenn es sich im konkreten Fall nur um den Vorschlag einer Agentur gehandelt haben soll – solche Produktionen kosten Geld.
Über 25 Millionen Euro Budget
Wie es um das Budget und Personal der Tirol Werbung bestellt ist, hat sich die „Krone“ näher angesehen. Aus anonymer Quelle wurde der Redaktion der Tätigkeitsbericht 2023 der Lebensraum Tirol Gruppe zugespielt. Zu dieser zählt auch die Tirol Werbung. Sie verfügte demnach im Vorjahr über Mittel von rund 25,2 Millionen Euro. Verwendet wurde das Geld für Personalkosten (5,1 Millionen Euro), weiters Verwaltungskosten (815.000 Euro) sowie Services und Dienstleistungen (19,3 Millionen Euro).
Die Tirol Werbung zählt knapp 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Auch 2022 standen rund 25,2 Millionen Euro zur Verfügung.
Seit Seiler im Amt ist, nicht erster Fauxpas
Die Geschicke der Tirol Werbung führt seit 1. Mai 2022 Karin Seiler. Es mag reiner Zufall sein, aber seit sie im Amt ist, gab es neben dem „Rülps-Video“ zwei weitere Hoppalas. Anfang Oktober 2022 wurde bekannt, dass die Tirol Werbung das Sponsoring beim ÖSV überdenke. Der Grund: Es sei nur zum Teil gelungen, dadurch mehr Gäste nach Tirol zu locken.
Doch schon Mitte November wurde zurückgerudert, eine Vertragsverlängerung bis 2028 unterzeichnet. „Wir konnten in guten Gesprächen mit dem ÖSV die bewährte Kooperation mit neuen Vertragsinhalten erweitern. Dadurch ergeben sich für uns neue Möglichkeiten, um potenzielle Tirol-Urlauber zu erreichen und sie ganzjährig für unser schönes Urlaubsland zu begeistern“, sagte Karin Seiler.
Erinnerungen an Video mit Hafermilch und Krampus
Im selben Monat sorgte ein Werbevideo, das bewusst an die Öffentlichkeit ging, für Wirbel. Darin zu sehen: Ein Krampus, der auf einer Hütte einen Latte Macchiato mit Hafermilch bestellt. Vor allem bei den Tiroler Bauern gingen die Wogen hoch, weil Kuhmilch außen vor gelassen wurde. Tirols LK-Präsident Josef Hechenberger sah darin „einen Affront“.
Laut Infos der „Krone“ will Wirtschaftslandesrat Mario Gerber (ÖVP) nach diesem Fauxpas der Tirol Werbung nicht zur Tagesordnung übergehen, sondern in den nächsten Tagen eine Krisensitzung einberufen, bei der Tacheles geredet werden soll.
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