Ein Pakistani schleuste in mehreren Fahrten an die 80 Personen nach Österreich. Der 25-Jährige gab sich beim Prozess am Landesgericht Eisenstadt uneinsichtig.
Selbst Anwalt Florian Astl, der sich wie gewohnt für seine Angeklagten mit voller Energie ins Zeug legte und schon vor Prozessbeginn am Landesgericht Eisenstadt ein „relativ mildes Urteil“ erbeten hatte, schien im Verlauf des Vormittags den Glauben an seinen Mandanten verloren zu haben. „Ich rate ihm, nichts mehr zu sagen“, meinte der Verteidiger, ehe sein Appell übersetzt und vom Angeklagten schlicht ignoriert wurde.
Angeklagter ließ sich selbst schleppen
Stellen wir uns jetzt einen Strudel vor. Ja, man kann ihn verschlingen. Aber es gibt auch Menschen, die sich in einen ebensolchen hineinreden – wie der 25-jährige aus Pakistan, der sich um 500 Euro ein Ticket in die westliche Welt erkauft hatte, um dann selbst Schlepper zu werden.
Beifahrer? Fahrer?
Er hörte einfach nicht auf, zu erzählen. Beifahrer sei er gewesen bei den Schleppungen von rund 80 Personen. Er sei für das Navi zuständig gewesen – wer, wo, wann, wohin. Lediglich zweimal sei er bei den inkriminierten acht Fahrten über die Grenze nach Österreich Fahrer gewesen, selbstverständlich auch dann, als er geschnappt wurde. Handyauswertungen beweisen das Gegenteil.
Der Mann hatte sich erst einer Polizeikontrolle entzogen. Beim zweiten Versuch, ihn zu schnappen, raste er durch eine Absperrung. Beim dritten Anhalteversuch meinte er, dass ihm die Polizei davor den Vorderreifen demoliert habe. Die Beamten konnten sich nur durch einen Sprung über die Leitplanke retten.
Das Urteil: Viereinhalb Jahre für sechs Fahrten plus Widerstand gegen die Staatsgewalt – nicht rechtskräftig.
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