Die Tourismussprecher der Tiroler Parteien nehmen sich in der Causa „Rülps-Video“ der Tirol Werbung teilweise kein Blatt vor den Mund und erwarten sich „eine ernsthafte Fehleranalyse“. Die Freiheitlichen fordern LR Mario Gerber (ÖVP) sogar dazu auf, „die handelnden Personen in der Chefetage gegen Tourismusprofis auszutauschen“.
„Tirol hat einen exzellenten Ruf und dieser darf nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden. Ich erwarte mir eine ernsthafte Fehleranalyse, damit so ein Fauxpas nicht nochmals passiert. Insgesamt leisten die Mitarbeiter der Tirol Werbung und in den Tiroler Tourismusverbänden hervorragende Arbeit, die nicht durch dieses eine Video verunglimpft werden sollte“, sagt VP-Tourismussprecherin LA Katrin Brugger.
Ich frage mich, welche Qualifikation Karin Seiler, GF der Tirol Werbung, mit sich bringt, dass sie eine derartig hohe Position in der Tirol Werbung bekleiden kann.
FP-Tourismussprecher LA Alexander Gamper
LA Christian Kovacevic, Tourismussprecher der SP, betont: „Peinlicher als das ,Rülps-Video’ kann Werbung wohl kaum sein – und einer derartigen Vermarktung ist Tirol zweifelsohne unwürdig. Das Kopfschütteln vieler Touristiker ist berechtigt und die Causa gehört aufgeklärt. Ob es dazu aber die Politik braucht, sei dahingestellt. Die Sache als ,einzigartigen Skandal’ aufzubauschen, wie es die Freiheitlichen tun, sehe ich jedenfalls als entbehrlich.“
Was werden sich die vielen Unternehmen dabei denken, die für solche Experimente Tourismusabgabe zahlen müssen?
Tourismussprecherin LA Petra Wohlfahrtstätter (Grüne)
„Handelnden Personen gegen Tourismusprofis austauschen“
Die FPÖ hingegen legt nach. „Ich frage mich, welche Qualifikation Karin Seiler, GF der Tirol Werbung, mit sich bringt, dass sie eine derartig hohe Position in der Tirol Werbung bekleiden kann. Es ist nicht die erste peinliche Entgleisung in der Markenkommunikation nach außen, die Josef Margreiter in seinen zuständigen Ressorts zu verantworten hat. LR Mario Gerber ist jedenfalls gefordert, die Tirol Werbung endlich auf stabile und profunde Beine zu stellen. Dazu gehört auch, die handelnden Personen in der Chefetage gegen Tourismusprofis auszutauschen“, so FP-Tourismussprecher LA Alexander Gamper.
„Was werden sich Unternehmen denken?“
„Nicht lustig und geschmacklos“ findet das Video die grüne Tourismussprecherin LA Petra Wohlfahrtstätter: „Was werden sich die vielen Unternehmen dabei denken, die für solche Experimente Tourismusabgabe zahlen müssen?“ Zudem stelle sich die Frage, warum das Video genau jetzt publik wurde. „Wollte hier jemand der Leiterin der Tirol Werbung ein Osterei legen“, fragt die Politikerin.
In Sachen Skandale denke man nur an die Ski-WM in St. Moritz mit der Herkunftsbezeichnung der vermeintlich regionalen Speisen oder an seine persönliche Bereicherung mit der Reisebüro-Konzession.
Neos-Klubobmann LA Dominik Oberhofer
„LR Gerber macht Bock zum Gärtner“
LR Gerber hat – wie berichtet – Lebensraum Tirol Holding-Chef Josef Margreiter mit der Aufklärung beauftragt. „Doch für jeden Skandal der vergangenen 15 Jahre, und davon gab es viele, in der Tirol Werbung war einzig Josef Margreiter verantwortlich und mit der Vertuschung erfolgreich. LR Gerber macht den Bock somit zum Gärtner“, sagt Neos-Klubobmann LA Dominik Oberhofer. Er konkretisiert: „In Sachen Skandale denke man nur an die Ski-WM in St. Moritz mit der Herkunftsbezeichnung der vermeintlich regionalen Speisen oder an seine persönliche Bereicherung mit der Reisebüro-Konzession. Er hat nicht nur diese Skandale ausgesessen, sondern er wurde sogar zum Lebensraum Tirol Holding-Chef befördert.“ Tirol Werbung-GF Karin Seiler zeige im Gegensatz zu Margreiter „echte Fehlerkultur, in dem sie die Verantwortung für das , Rülps-Video‘ übernimmt und sich öffentlich entschuldigt“. Eine Qualität, die Margreiter „immer vermissen hat lassen“, ist der Politiker überzeugt.
„Lassen wir die Kirche im Dorf“
Und für Liste Fritz-Klubobmann LA Markus Sint ist klar: „Das Video ist ein Unsinn und war offenbar ein Unfall. Die Tirol Werbung hat sich entschuldigt, also lassen wir die Kirche im Dorf. Der Tourismus hat wichtigere Probleme.“
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