Zig Millionen so lange im Kreis herumschicken, bis sie am Ende als wundersames, taufrisches Kapital auftauchen. Wieder so ein Kunststück aus der Geldmaschinerie Signa. Und dann stellt sich der scheidende Sanierungsvorstand Erhard Grossnigg hin und sagt im „Standard“ allen Ernstes: „Eine Gaunerei war die Signa nicht.“
Die größte Pleite der österreichischen Wirtschaftsgeschichte, so tröstete derselbe Experte vor einer Woche in Ö1, treffe eh „nur lauter reiche Leute“. Eine Beschwichtigung, die auch der Industrielle Hans Peter Haselsteiner, einer der größten Investoren der Signa-Gruppe, in der „ZiB 2“ vertrat: Von dem Milliardendesaster wären doch „kaum kleinere Anleger“ betroffen. Nur lauter reiche Leute? Kaum kleinere Anleger?
Schon ein Blick in die Gläubigerliste der „Signa Prime“ beweist, dass dort nicht nur „lauter reiche Leute“ Forderungen angemeldet haben. Zwischen sieben- und achtstelligen Summen scheinen immer wieder auch kleinere Beträge auf. Nicht bezahlte Rechnungen von Möbellieferanten, Blumenhandlungen, Übersetzungsbüros und nicht bezahlte Löhne. Für sie alle sind zwei, fünf- oder zehntausend Euro viel Geld.
„Kaum kleinere Anleger“ stimmt genauso wenig. Der schillernden Signa sind auch Pensionskassen und Versicherungen auf den Leim gegangen. Sie haben dort das ersparte Geld von Zigtausenden Gutgläubigen - Beamte, Bauern und Pensionistinnen – angelegt. Für all diese „Kleineren“ müssen sich die Tricks der Signa wie ein Hohn anfühlen.
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