Russland hat den Süden und Osten der Ukraine erneut mit Luftangriffen überzogen. Mindestens drei Menschen wurden dabei getötet, rund 30 weitere verletzt. Die Attacke auf die zweitgrößte ukrainische Stadt Charkiw war die erste seit 2022, bei der Fliegerbomben eingesetzt wurden, so die örtliche Polizei.
Durch den Einschlag eines Lenkflugkörpers in mehrere Wohnhäuser im ostukrainischen Charkiw starb mindestens ein Mensch, 18 weitere wurden verletzt. Unter den Verletzten seien auch vier Kinder, das kleinste erst drei Monate alt, so Regionalgouverneur Oleg Sinegubow. Die Zahl der Opfer könne noch steigen.
Bombe traf Schule
Erstmals seit zwei Jahren hätten die russischen Angreifer wieder Fliegerbomben auf Wohngebiete abgeworfen, erklärte Serhii Bolvinov, Chef der Untersuchungsabteilung der Nationalen Polizei im Gebiet Charkiw. Eine Bombe habe eine Schule, die andere mehrere Wohngebäude getroffen.
Auch im Süden kam es zu Attacken: In der Region Cherson starb nach Angaben von Regionalgouverneur Oleksandr Prokudin eine 61-jährige Frau bei einem Drohnenangriff auf die Ortschaft Mychajliwka. In Nikopol in der südöstlichen Region Dnipropetrowsk wurde nach Behördenangaben ein 55-jähriger Mann durch Artilleriefeuer getötet. In der angrenzenden Region Mykolajiw wurden dem örtlichen Gouverneur zufolge acht Menschen bei einem Angriff durch eine ballistische Rakete verletzt.
Russland hatte nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe in der Nacht zum Mittwoch 13 Kampfdrohnen iranischer Bauart auf Ziele in der Ukraine gelenkt. Zehn davon seien über den Regionen Charkiw und Sumy sowie nahe der Hauptstadt Kiew abgefangen worden.
Lieferung von Kampfjets „lebenswichtig“
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte angesichts der russischen Angriffswelle nachdrücklich die Lieferung weiterer Luftabwehrraketen und Kampfjets. Die Stärkung der ukrainischen Luftverteidigung und die Beschleunigung der Lieferung von F-16-Kampfjets an die Ukraine seien „lebenswichtige Aufgaben“, schrieb Selenskyj Er fügte an: „Es gibt keine rationalen Erklärungen dafür, warum die Patriot-Luftabwehrsysteme, die es auf der ganzen Welt in Hülle und Fülle gibt, immer noch nicht den Himmel über Charkiw und anderen Städten abdecken.“
Neue Verteidigungslinien inspiziert
Selenskyj besuchte zudem die an Russland angrenzende nordostukrainische Region Sumy. Dort traf er unter anderem verwundete Soldaten und inspizierte neu errichtete Verteidigungslinien. „Wir stärken unsere Verteidigung“, erklärte Selenskyj. Wegen Munitionsmangels ist die Ukraine im russischen Angriffskrieg seit einigen Monaten in der Defensive. Massive Militärhilfen der USA sind wegen eines Streits zwischen Republikanern und Demokraten im Kongress in Washington blockiert.
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