Laut Wiener Berufsrettung konnten fünf Personen noch am Unfallort in häusliche Pflege entlassen werden. Eine Frau wurde mit einer leichten Knieverletzung und ein Bub mit einer leichten Schädelprellung ins Spital eingeliefert. Nach ambulanter Behandlung konnten auch sie noch am Donnerstag das Krankenhaus wieder verlassen.
Ausfall der Turbinen durch Software-Fehler
"Das Schiff, das bei dem Ausritt völlig unbeschädigt geblieben ist und aus eigener Kraft zur Schiffsstation am Schwedenplatz zurückkehren konnte, wurde noch in den Nachtstunden von der Schiffsbautechnischen Versuchsanstalt durchgecheckt", wie Wolfgang Gatschnegg, Konzernsprecher der Wien Holding, in einer Aussendung erklärte.
Dabei hätte sich auch die erste Vermutung für die Unfallursache bestätigt: Grund sei ein Software-Fehler gewesen und ein damit verbundener Ausfall beider Turbinen. "Im Normalfall würde auf einer geraden Strecke das Schiff problemlos auf den Wellen dahingleiten und langsam stoppen. Nachdem sich das Schiff allerdings in der Kurve des Donaukanals befunden hat, ist es am Ufer ruckartig gestrandet", so Gatschnegg.
Kevlar-Schicht am Rumpf minderte Aufprall
Die besondere Bauweise des Schiffes hätte bei dem Unfall Schlimmeres verhindert, so Gatschnegg. Im Jahr 2009 sei auf den Aluminium-Rümpfen der beiden Twin City Liner eine vier Millimeter dicke Kevlar-Schicht – dabei handelt es sich um einen besonders leichten, zähen und elastischen Kunststoff - aufgetragen worden, die das Schiff beispielsweise vor Treibgut schütze und auch den Aufprall am Ufer des Donaukanals gemindert habe.
Das Schiff befindet sich laut Gatschnegg mittlerweile wieder im Einsatz. Das verordnete Tempo 30 bleibt im kurvigen Abschnitt des Donaukanals aufrecht, so der Konzernsprecher, als zusätzlich Maßnahme "werden Passagiere angewiesen, ab sofort im Abschnitt Donaukanal auf ihren Sitzplätzen zu bleiben."
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