Kurz vor Ostern

Hamas ruft Muslime zu Marsch auf Jerusalem auf

Ausland
28.03.2024 10:16

Ausgerechnet vor den traditionellen Osterfeierlichkeiten hat der militärische Arm der islamistischen Terrororganisation Hamas am Mittwoch eine Audioaufnahme veröffentlicht, auf der Muslime auf der ganzen Welt zur „Befreiung“ der Al-Aksa-Moschee in Jerusalem aufgerufen werden. Zu hören soll darauf der Anführer Mohammed Deif sein, zu sehen ist nur ein Schatten.

Weder die Authentizität noch das genaue Datum der Aufnahme, die im Telegram-Kanal der Al-Qassam-Brigaden veröffentlicht wurde, ließen sich zunächst klären.

Ein Jugendlicher mit der Flagge der radikalislamischen Hamas vor dem Felsendom (Bild: AFP)
Ein Jugendlicher mit der Flagge der radikalislamischen Hamas vor dem Felsendom

„An Befreiung von Al-Aksa teilnehmen“
Muslime in verschiedenen arabischen Ländern wurden darin aufgerufen, „in Richtung Palästina zu marschieren, jetzt, nicht morgen“. Sie sollten sich nicht von Grenzen, Staatsgebilden und Restriktionen daran hindern lassen, „an der Befreiung von Al-Aksa teilzunehmen“, hieß es in der 35 Sekunden langen Aufnahme.

Das Video wurde auf dem Telegram-Kanal der Al-Aksa-Brigaden, dem militärischen Arm der Hamas, veröffentlicht. (Bild: Telegram)
Das Video wurde auf dem Telegram-Kanal der Al-Aksa-Brigaden, dem militärischen Arm der Hamas, veröffentlicht.

Deif gilt gemeinsam mit dem Hamas-Chef im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, als Planer des beispiellosen Massakers in Israel am 7. Oktober. In einer seltenen Botschaft hatte Deif an jenem Tag eine „Militäroperation“ gegen Israel angekündigt.

Drittheiligste Stätte im Islam
Die Al-Aksa-Moschee steht auf dem Tempelberg (Al-Haram al-Sharif) in Jerusalem, der drittheiligsten Stätte im Islam. Die Anlage ist aber auch Juden heilig, weil dort früher zwei jüdische Tempel standen. Zehntausende Muslime beten dort während des Fastenmonats Ramadan. Es war befürchtet worden, es könnte dabei wegen des Gaza-Kriegs zu neuer Gewalt kommen. Die Hamas hatte zu Protesten aufgerufen. Bisher verliefen die Gebete jedoch weitgehend friedlich.

Kirchenoberhäupter für Waffenruhe
Die Kirchenoberhäupter in Jerusalem rufen indes in ihrer Osterbotschaft zu einer „sofortigen und anhaltenden Waffenruhe“ im Gaza-Krieg auf. In der am Mittwoch veröffentlichten Botschaft ist die Rede von „intensivem Leid, das uns hier im Heiligen Land umgibt“. Man verurteile „alle gewaltsamen Taten in dem gegenwärtigen verheerenden Krieg, vor allem jene, die sich gegen unschuldige Zivilisten richten“.

Am Karfreitag tragen Christen in Jerusalem traditionell bei einer Prozession auf der Via Dolorosa (deutsch: Leidensweg) Kreuze aus Holz, während sie zur Grabeskirche gehen, wo Jesus nach dem Glauben vieler Christen gekreuzigt und begraben wurde und von den Toten auferstanden ist. Der Ostersonntag wird mit einer Messe begangen. In diesem Jahr fällt Ostern mit dem muslimischen Fastenmonat Ramadan zusammen.

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