Taschentücher einpacken, denn im berührenden Drama „One Life“ mit Hollywood-Schauspieler Anthony Hopkins wird die Geschichte von Börsenmakler Nicholas Winton erzählt. Dieser schaffte es nämlich, Ende der 30er Jahre 669 jüdische Minderjährige vor den Nazis zu retten und brachte sie zu Pflegefamilien. Lesen Sie hier unsere ganze Kino-Kritik zu dieser herzzerreißenden Geschichte ...
Als Nicholas Winton im hohen Alter von 106 Jahren verstarb, nannte ihn die englische Presse den „britischen Schindler“. Der auf Wintons Vita basierende Film „One Life“ erzählt davon, wie dieser Mann – Ende der 1930er-Jahre ein junger Londoner Börsenmakler (Johnny Flynn) – mit seinen wagemutig organisierten Kindertransporten 669 vorwiegend jüdische Minderjährige angesichts der herannahenden Invasion der Faschisten aus der Tschechoslowakei nach England zu Pflegeeltern brachte. Doch noch rund fünfzig Jahre später, Ende der 1980er-Jahre, quälen Winton (im Alter von Anthony Hopkins gespielt) schuldbeladene Gedanken an jene Kinder, deren Leben er nicht retten konnte.
Und dennoch: Dies ist die verfilmte Geschichte eines Menschenretters, die unterteilt in zwei Zeitperioden vom Wirken und Bewirken eines Einzelnen erzählt, der seinen inneren Kompass im Namen von Humanitas, Anstand und Moral – und mit der tatkräftigen Hilfe von Wintons Mutter (stark: Helena Bonham Carter) – einzunorden wusste.
Wie Hopkins’ Körpersprache und Mimik als beredter Ausdruck seiner inneren Zerrissenheit auf uns abstrahlt, ist herzzermörsernd. Erst als eine BBC-Doku nach fünf Jahrzehnten „Wintons gerettete Kinder“ von damals ausfindig zu machen versucht, schließt sich für ihn, den eine schicksalhafte Reise in jungen Jahren noch vor Kriegsbeginn nach Prag geführt hatte, der Kreis.
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