Die Pleitewelle rund um die Signa-Gruppe trifft einmal mehr den persönlichen Bereich von René Benko. Nach dem Insolvenzverfahren als Unternehmer beantragt nun auch die Privatstiftung seiner Familie die Insolvenz – diese war einst wohl Hunderte Millionen Euro schwer.
Die Familie Benko Privatstiftung mit Sitz in Innsbruck ist pleite. Die Stiftung rund um den Gründer der Immobiliengruppe Signa, René Benko, hat am Donnerstag beim Landesgericht Innsbruck einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens eingebracht, wie die Privatstiftung bekannt gab.
Gemeinsam mit dem zu bestellenden Insolvenzverwalter sei es das Ziel der Stiftungsvorstände, die weiteren Maßnahmen bzw. erforderlichen Schritte umzusetzen. Zum Stiftungsvermögen der Privatstiftung gehören den Angaben zufolge im Wesentlichen diverse Beteiligungen, etwa an der insolventen Signa Holding GmbH.
Wohl ordentlich Geld geparkt
Die Familie-Benko-Stiftung zählt neben der Ingbe-Stiftung (benannt nach seiner Mutter Ingeborg Benko) und der Laura-Privatstiftung (der Name seiner Tochter) zu den drei wohl wichtigsten Stiftungen aus dem Benko-Umfeld. Wie viel Geld genau dort geparkt ist, ist unklar.
Wie die „Krone“ berichtete, soll die Stiftung aber abgesehen von der Beteiligung an der Signa Holding ein Vermögen von 250 Millionen Euro gehabt haben. Laut dem Nachrichtenmagazin „News“ hat die Familienstiftung zuletzt der Signa Holding ein Darlehen in Höhe von 100 Millionen Euro gewährt.
Stiftungen sind gesetzlich so geregelt, dass kaum Informationen nach außen dringen müssen - Transparenz ist also kaum erforderlich. Die Satzung, Stimmrechtsanteile, was genau drin ist, wer Geld erhalten kann und vieles mehr ist für Außenstehende nicht einsehbar.
Brisante Geldverschiebungen
Erst am Donnerstag berichtete die „Krone", dass Benko seiner finanzmaroden Signa-Gruppe im Sommer 2023 beachtliche 35 Millionen Euro entziehen ließ, um sie dann quasi im Kreis zu schicken und über seine Stiftung wieder als angeblich „frisches Kapital“ in die Holding einzubringen.
Dabei steht der Verdacht auf Investorentäuschung im Raum – er habe damit mutmaßlich die Eigentümer zu einer wohl dringend benötigten Kapitalspitze bewegen wollen.
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