Der Wolfsberger AC hat am Samstag den Sprung an die Spitze der Qualifikationsgruppe der Fußball-Bundesliga verpasst. In der zweiten von zehn Runden musste sich der WAC gegen den SCR Altach mit einem torlosen Unentschieden begnügen, der Rückstand auf die Wiener Austria beträgt weiter einen Punkt.
Die Vorarlberger, die vor dem Spiel eine Schrecksekunde aufgrund ihres defekten Mannschaftsbusses wegstecken mussten, holten nach einer guten Leistung einen Zähler im Abstiegskampf. Für die Lavanttaler von Trainer Manfred Schmid war es das dritte Unentschieden hintereinander, die Vorarlberger remisierten bereits zum vierten Mal in Serie und haben nun fünf Punkte Vorsprung auf Tabellenschlusslicht Austria Lustenau.
Die Altacher hatten bereits am Gründonnerstag den Weg nach Kärnten angetreten, um Reiseverkehr am Karfreitag zu entgehen. Zum Match kamen sie wegen eines Motorschadens des Teambusses unmittelbar vor Spielbeginn trotzdem zu spät, der Anpfiff verspätete sich um eine Viertelstunde. „Wir waren auf der Autobahnauffahrt und plötzlich ist sehr viel Rauch ausgetreten“, erzählte Sportdirektor Roland Kirchler, der mit seinem Auto hinterherfuhr, bei Sky. „Dann ist Öl hinten ausgeronnen und dann sind schon die ersten Spieler mit der Tasche rausgekommen. Es war die Gefahr da, dass es sich entzündet.“
„So etwas habe ich noch nie erlebt“
Die Akteure von Trainer Joachim Standfest, der nach seiner Roten Karte beim 1:1 gegen die Wiener Austria gesperrt auf der Tribüne zuschauen musste, wurden in der Folge mit mehreren Autofahrten zur Lavanttal-Arena gebracht. „Es war eine ungewöhnliche Vorbereitung. Ich war 20 Jahre im Profifußball tätig und bin viel mit dem Bus fahren, aber so etwas habe ich noch nie erlebt“, sagte Kirchler.
Unbeeindruckt von den Anreiseschwierigkeiten starteten die Gäste aus dem Ländle vor 2.574 Zuschauern deutlich besser ins Spiel. Genau 20 Tage nach der letzten Runde des Grunddurchgangs, als sich der WAC und Altach an Ort und Stelle mit 1:1 trennten, hatte Torjäger Santos zweimal die frühe Führung auf dem Fuß: Erst scheiterte der Brasilianer nach einem Gebauer-Stanglpass aus zwölf Metern an WAC-Tormann Lukas Gütlbauer (5.), dann entschärfte die neue Nummer eins der Wolfsberger einen unangenehmen Distanzschuss (14.).
Auf der Gegenseite fabrizierte Bernhard Zimmermann nach einer Viertelstunde einen harmlosen Schuss, ein Pass zum freistehenden Augustine Boakye wäre besser gewesen. Wenig später hatte Christian Gebauer im WAC-Strafraum keinen Bewacher, der Flügelflitzer verzog aber knapp am langen Eck (20.). Gebauer war es, der in der Folge zum Chancentod für die von Co-Trainer Roman Wallner betreute Elf avancierte. Erst scheiterte er mit einem Schuss an Gütlbauer (34.), in der Nachspielzeit ging ein Versuch aus glänzender Position nach dem neunten Altach-Eckball wieder knapp vorbei (45.+1).
Foda im Stadion
Nach dem Seitenwechsel präsentierte sich der WAC zwar offensiver, gute Chancen blieben vor den Augen von Kosovo-Teamchef Franco Foda aber Mangelware. Auch spielerische Akzente waren in einer intensiven Partie immer seltener zu sehen. In der 75. Minute verlängerte Constantin Reiner einen Kopfball nach einem Freistoß perfekt ins lange Eck, doch Schiedsrichter Safak Barmaksiz pfiff nach einem Foul von Altach-Kapitän Lukas Jäger bereits während der Aktion ab, wodurch der vermeintliche Führungstreffer nicht zählte.
WAC-„Joker“ Florian Rieder drehte einen Distanzschuss knapp neben das Tor (89.). Kurz darauf rettete Altach-Goalie Dejan Stojanovic gegen Boakye mit einem Reflex das Remis für die Gäste (91.).
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