Lech-Wanderung

Spektakuläre Lichtspiele tief unter der Erde

Vorarlberg
29.03.2024 11:28

Bergpanorama und Kunstgenuss lassen sich bei einer gemütlichen Wanderung von Oberlech auf die Alpe Tannegg verbinden. Dort dreht sich unterirdisch alles um das Thema Licht.

Ein Stück Himmel, von einem Raum aus betrachtet, der in seiner spartanisch-modernen Ausführung an das Innere eines Raumschiffs erinnert: Im Skyspace in Lech verbinden sich Kunst und Natur zu einem besonderen Erlebnis. Die Installation des amerikanischen Künstlers James Turrell befindet sich auf der Alpe Tannegg in 1780 Meter Seehöhe. Es handelt sich dabei um einen unterirdischen Farb-Licht-Raum, in dessen Kuppel eine ovale Öffnung den Blick auf den Himmel freigibt.

Der Zugang zu dem begehbaren Kunstwerk erfolgt über einen 15 Meter langen Tunnel. Das Bauwerk ist so ausgerichtet, dass es jeweils zu Sonnenaufgang und zu Sonnenuntergang von Licht durchflutet wird. Im Tagesverlauf treten die Sonnenstrahlen punktuell in den Bau ein und „wandern“ mit dem jeweiligen Stand der Sonne an der Wand entlang. Im Skyspace hat sich Turrell intensiv mit der Beziehung zwischen Licht und Raum auseinandergesetzt.

Der tiefverschneite Eingang zum Skyspace.  (Bild: dieWEST.at)
Der tiefverschneite Eingang zum Skyspace. 

Sachter Anstieg
Von Oberlech führt eine gemütliche Wanderung dorthin. Um acht Euro pro Fahrt bringt einen die Gondel vom Ortszentrum Lech in wenigen Minuten nach Oberlech. Nach dem Ausstieg folgt man dem ausgeschilderten Winterwanderweg Richtung Tannegg und Skyspace. Es geht in sachtem Anstieg bergan, zwei Mal muss an markierten Übergängen die Skipiste gequert werden und bald schon hat man einen schönen Ausblick auf Lech. Nachdem man die letzten Häuser hinter sich gelassen hat, wird es ruhiger und es eröffnet sich ein eindrucksvolles Panorama aus leuchtend weißen Bergspitzen und tief eingekerbten Tälern.

In einer ausgedehnten Serpentine näherte man sich schließlich dem Skyspace. Dieser ist von außen kaum zu erkennen, denn die oberirdischen Gebäudeteile sind noch in eine dicke Schneeschicht gehüllt. Der Eingangsbereich wirkt wie die Öffnung in eine Eishöhle. Durch den Zugangstunnel tritt man in den ovalen „Sensing Room“ mit einer Raumhöhe von über fünf Metern. Die Öffnung in der Decke ist mit einer Kuppel ausgestattet, die bewegt werden kann und je nach Wetter und Lichteinfall für unterschiedliche Wahrnehmungseffekte sorgt.

(Bild: Skyspace Lech)

Über 90 Lichträume
Weltweit hat James Turrell über 90 Lichträume an speziellen Orten realisiert. Die Faszination für das Licht leitet sich aus seinen Erfahrungen als Pilot ab – bereits mit 16 Jahren hatte Turrell den Flugschein gemacht. Die Beobachtungen von Lichtphänomenen am Himmel lässt er in seine Werke einfließen.

Es lohnt sich, etwas Zeit im Skyspace zu verbringen und die Atmosphäre auf sich wirken zu lassen. Wer es schafft, zu Sonnenauf- oder Untergang anwesend zu sein, den erwarten zudem drei Lichtinstallationen aus künstlichen Lichtquellen, die variable Farbstimmungen erzeugen und das Erlebnis noch vertiefen. An ausgewählten Tagen finden zudem Führungen statt (Anmeldung erforderlich).

Einkehren auf der Sonnenterrasse
Nach dem Kunstgenuss wandert man auf dem bereits bekannten Weg gemütlich zurück nach Oberlech. Dort hat man die Möglichkeit, auf einer der vielen Sonnenterrassen einzukehren. Danach folgt man dem pink ausgeschilderten Winterwanderweg retour ins Ortszentrum von Lech.

James Turrell auf Besuch in Lech. (Bild: Skyspace Lech)
James Turrell auf Besuch in Lech.

Der 80-Jährige betreibt seit mehr als einem halben Jahrhundert künstlerische Forschungen zum Thema Licht und gehört international zu den renommiertesten Vertretern der Lichtkunst. In Vorarlberg hatte er bereits 1997 zur Eröffnung des Kunsthauses Bregenz den Zumthor-Bau illuminiert. Im Jahr 2014 hat Turrell den Skyspace Lech speziell für den Standort am Tannegg oberhalb der Schloßkopfbahn konzipiert – das Kunstwerk sollte sich nahtlos in die Landschaft einfügen. Im September 2018 wurde die Installation für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

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