Eine Umfrage hinsichtlich einer möglichen Änderung der Gemeindegrenzen zwischen Wiesen und Bad Sauerbrunn sorgt für Wirbel.
Die Vorgeschichte ist bekannt: Wiesen und Bad Sauerbrunn liegen im Clinch um jene Siedlungen, die zu Wiesen – oder Pöttsching – gehören, aber geografisch näher bei Bad Sauerbrunn sind. Die Erdbeergemeinde befürchtet, dass sich der Kurort diese Siedlungen im Zuge eines „Hotterdiebstahls“ einverleiben könnte. Der Streit wird durch eine nun angelaufene Meinungsumfrage neu angefacht.
Rund 350 Haushalte werden befragt
Derzeit geht eine „Bürgerinitiative Hotterbereinigung“ in den betroffenen Siedlungen von Haus zu Haus und ersucht die Bürger sich schriftlich sowie namentlich zu deklarieren, ob sie bei Wiesen bzw. Pöttsching bleiben oder zu Bad Sauerbrunn wechseln wollen (siehe Faksimile). Laut Bad Sauerbrunns Bürgermeister Gerhard Hutter stehen hinter der Initiative Menschen, die selbst betroffen sind. Auch er mache mit. Befragt würden nur jene rund 350 Haushalte in den umstrittenen Siedlungen.
Stimmungsbild einfangen
Mit der Umfrage wolle man wertfrei herausfinden, wie die Stimmung unter den Betroffenen sei. Dass sich die Menschen namentlich zu einer Ortschaft bekennen müssen, solle Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Umfrage gleich im Vorfeld ausräumen. Die Daten gebe man nicht weiter, doch es könne jederzeit von einer unabhängigen Stelle nachgeprüft werden, ob das Ergebnis stimme, so Hutter. Sobald das Ergebnis feststeht, soll es den Bürgern und dem Land bekannt gegeben werden.
Großteil für Bad Sauerbrunn?
Hutter ist zuversichtlich, dass sich der Großteil für seine Gemeinde aussprechen wird. Für den Römersee liege das Ergebnis bereits vor: 92,7 Prozent würden zu Bad Sauerbrunn wollen. Bindend sei die Umfrage natürlich nicht.
Angst vor Repressalien
Allerdings hätten manche Angst, sich zu Bad Sauerbrunn zu bekennen, aus Sorge vor Repressalien, so Hutter. Denselben Vorwurf erhebt auch Wiesens Bürgermeister Matthias Weghofer in Richtung Kurort: „Mütter und Großmütter haben Angst sich für Wiesen zu deklarieren, wegen Repressalien im Kindergarten. Es wird auch behauptet, dass die Kinder der Ortsteile nicht mehr in den Kindergarten in Bad Sauerbrunn gehen dürfen.“ Im Zuge der Umfrage würden nur ausgewählte Haushalte besucht, bei denen angenommen werde, dass diese für Bad Sauerbrunn stimmen würden. Bei jenen, die sich gegen den Kurort aussprechen, werde das Umfrageformular unausgefüllt wieder mitgenommen, meint Weghofer. Hutter weist dies strikt zurück.
Umfrage bis 15. April
Weghofer überlegt nun, selbst Hausbesuche zu starten. Dass fast 93 Prozent des Römersees für den Kurort seien, hält er für unglaubwürdig. Die Umfrage läuft noch bis 15. April.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.