Radio-Mann auf Platz 1

Spitzenverdiener im ORF: „Krone“ hat die Liste

Österreich
29.03.2024 10:28

Es gilt als eines der bestgehüteten Geheimnisse! Jetzt verrät der ORF exakt 62 Top-Gehälter. Die „Krone“ kennt die Details. Auf Platz eins ist ein Radio-Star und nicht der Generaldirektor ...

Gagenparadies Staatsfunk. Ewig schon ein Politikum, in der Öffentlichkeit heiß diskutiert. Am Ostersonntag legt der Öffentlich-Rechtliche dem Bundeskanzleramt nun ein dickes Ei ins elektronische Postfach. Denn dann wird das Geheimnis mit der Liste der exakt 62 bestverdienenden ORF-Mitarbeiter ab 170.000 Euro Jahresbruttogehalt (2023) gelüftet.

Top-Verdiener wollten Veröffentlichung stoppen
Allerdings nicht freiwillig. Im Gegenzug zur Haushaltsabgabe müssen – wie berichtet – die ORF-Spitzengehälter veröffentlicht werden. In einem Video-Krisengipfel am Küniglberg wollten die Top-Verdiener aus Angst vor einer Empörungswelle in den sozialen Netzwerken die Enthüllung im letzten Moment noch stoppen. Doch das würde einem Gesetzesbruch gleichkommen. Keine Option für die ORF-Führung, noch dazu im Superwahljahr.

Die „Krone“ kennt das brisante Papier schon (siehe Grafik unten). Im Vergleich zu Durchschnittsgehalt oder Pension sind die Zahlen tatsächlich spitze.

Teure Altverträge und lukrative Nebenjobs
Der Staatsfunk argumentiert mit teuren, aber oft befristeten (Alt-)Verträgen. Zudem handle es sich nur um ca. 1,3 Prozent der rund 4000 Mitarbeiter (mit Tochterfirmen). Führungskräfte wären teils für Hunderte Mitarbeiter sowie bis zu dreistellige Millionen-Budgets verantwortlich. Und Zuverdienste seien jetzt ohnehin durch neue Ethikregeln begrenzt.

Robert Kratky: Der langjährige Ö3-Moderator ist noch vor den Managern „Gagenkaiser“ im ORF. (Bild: Starpix / picturedesk.com)
Robert Kratky: Der langjährige Ö3-Moderator ist noch vor den Managern „Gagenkaiser“ im ORF.

Früh aufstehen wird fürstlich entlohnt
An der Spitze steht jedenfalls mit Robert Kratky die Radiostimme des Landes. Der „Ö3-Wecker“-Star lässt sich das Aufstehen von Montag bis Freitag um 3.30 Uhr mit einem Jahresgehalt von rund 455.000 Euro versüßen. Das entspricht ca. 32.500 Euro/Monat oder knapp dem Zwölffachen (!) eines Durchschnittsverdieners und ist fast das Doppelte seiner Radio-Direktorin Ingrid Thurnher. Hinzu kommen bei ihm monatlich noch 9000 Euro in der Spalte Nebenbeschäftigungen.

Platz zwei belegt ORF-Sicherheitsbeauftragter Pius Strobl (440.000 Euro). Erst auf Platz drei liegt Generaldirektor Roland Weißmann (mit 420.000 Euro weniger als Vorgänger Alexander Wrabetz).

Auf der Liste stehen zudem alle neun Landesstudio-Direktoren. Bei TV-Journalisten bzw. „ZiB“-Stars finden sich Armin Wolf mit 250.000 Euro (also 18.000 Euro plus 2500 Euro für Nebenjobs pro Monat) und Hans Bürger mit 195.000 Euro unter den Top-Gehältern. Auch Auslandskorrespondenten wie Ukraine-Kriegsberichterstatter Christian Wehrschütz oder Ernst Gelegs. Nicht aber die „ZiB“-Sprecher Tarek Leitner oder Nadja Bernhard.

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