Bittere finanzielle Bilanz des 36-stündigen AUA-Streiks, der Freitagmittag endete: Die Airline beziffert den Schaden durch Betriebsversammlungen und Streik mit bislang in Summe 24 Millionen Euro. Doch auch der Flughafen Wien und viele Dienstleister wie Shops und Gastronomen fallen um hohe Summen um.
Im Gespräch mit der „Krone“ nennt Flughafen-Wien-Chef Günther Ofner nun die gesamten finanziellen Schäden: „Die bedauerliche Bilanz sind nicht nur extrem verärgerte Fluggäste, sondern zweistellige Millionenverluste bei der AUA, wie auch ein Verlust von zumindest zwei Millionen Euro beim Flughafen, aber auch weitere Verluste bei allen Dienstleistern am Airport.“
Ofner macht keinen Hehl aus seinem Ärger: „Alle bleiben durch diese völlig unverhältnismäßige Streikaktion auf ihren Verlusten sitzen. Freuen kann sich nur die Konkurrenz der AUA. Den langfristigen Schaden werden auch die AUA-Mitarbeiter noch lange spüren.“
Einmal mehr äußert der Airport-Boss sein Unverständnis gegenüber den Forderungen der Gewerkschaft und der AUA-Personalvertreter: „Ich verhandle seit mehr als 30 Jahren Kollektivverträge, aber noch nie zuvor wurden jemals Forderungen auf ein Gehaltsplus von 40 Prozent gestellt. Vor drei Monaten wurde der Kollektivvertrag für 2024 für die ausländischen Airlines in Österreich, also die AUA-Konkurrenz, abgeschlossen, und zwar mit rund 9,5 Prozent Gehaltsplus. Allein das zeigt, wie jenseitig und unerfüllbar die Forderungen der Vida und des AUA-Bordbetriebsrats sind.“
Streiks kosteten Airline 15 Millionen Euro
Damit stößt Ofner ins selbe Horn wie AUA-Chefin Annette Mann, die den Schaden so beziffert: 15 Millionen Euro kostete der Streik, die bisherigen Betriebsversammlungen fallen mit neun Millionen Euro ins Gewicht.
Mann hatte diese Woche klargestellt: Würde man das Forderungspaket der Gewerkschaft akzeptieren, wären 60 Prozent der Strecken negativ und der Wachstumskurs gefährdet. Käme das so, würde die AUA-Mutter Lufthansa möglicherweise auf etlichen der betroffenen Strecken in Zukunft wohl eher Flieger der eigenen Billig-Airline-Töchter einsetzen. Aktuell werden zum Beispiel diverse Urlaubsdestinationen von der Lufthansa-Tochtermarke Discover und viele andere Strecken vom hauseigenen Günstigflieger Eurowings angeflogen.
Mit dieser Warnung hat Mann der Gewerkschaft einerseits die Rute ins Fenster gestellt, andererseits den Streit noch weiter befeuert und auf die nächste Eskalationsstufe gehoben. Der AUA-Betriebsrat will diese Drohung nun in einer weiteren Betriebsversammlung am kommenden Donnerstag besprechen. Diese soll ab 9 Uhr stattfinden und es ist noch unklar, wie lange sie dauert. Die Folge werden erneut viele Flugverspätungen, möglicherweise auch Ausfälle sein ...
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