Briefe können in der Bevölkerung Angst und Schrecken verbreiten. Wenn die Verfasser drohen, erpressen – oder sich eines Verbrechens rühmen. Wie der Briefbomber und Mörder Franz Fuchs. Der bekannte Profiler Thomas Müller hat eins seiner Schreiben analysiert.
Die Briefe, die Franz Fuchs schrieb, waren der Aufschrei eines Menschen, der sich unverstanden und unterschätzt gefühlt hat: So glaubt mir doch, wollte er der Welt vermitteln, dass ich alleine es bin, der euch seit Jahren in Atem hält. Und kein anderer. Das war die Kernbotschaft in den zahlreichen Bekennerschreiben von Österreichs einst meistgesuchtem Terroristen.
Jahrelang sorgte er im Land mit Dutzenden Brief- und zwei Rohrbomben für Tod, Zerstörung und Panik. Vier Menschen starben, 15 wurden teils schwer verletzt. Prominentestes Opfer war der Wiener Bürgermeister Helmut Zilk.
Die Psyche der Täter anhand der Briefe ergründen
Die Briefe des Bombers Franz Fuchs, in denen er unter einem Pseudonym immer wieder auf seine Täterschaft hinwies, sind in der österreichischen Kriminalgeschichte einzigartig. Weltweit müssen sich Spezialeinheiten der Polizei immer wieder mit perfiden Droh-, Erpresser- oder Bekennerschreiben auseinandersetzen. Genau solche Schreiben, eines davon war sogar mit einer Prise Sprengstoff „gewürzt“, hat auch Franz Fuchs versendet.
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