„Ich war süchtig“
Schwede (56) fast an Überdosis Lakritze gestorben
Ostern steht vor der Tür und bei den Feiertagen kommen ganz besonders Naschkatzen auf ihre Kosten. Doch zu viel Schokolade und Co. ist bekanntlich ungesund - ein Schwede wäre wegen seiner Leidenschaft für eine bestimmte Süßigkeit fast gestorben. Er schwebte wegen seines übermäßigen Konsums von Lakritze sogar in Lebensgefahr.
Dem Schweden Joacim Österstam plagten wochenlang rätselhafte Beschwerden. „Erst hatte ich einige Tage Kopfschmerzen, dann Probleme mit dem Sehen. Ich konnte nichts mehr konzentriert anschauen, nicht mehr fokussieren. Dann bekam ich wackelige Beine und unfassbare Schmerzen in den Beinen. Schließlich ging ich zum Arzt, der mich mit dem Taxi sofort in die Notaufnahme schickte“, erzählte der 56-Jährige gegenüber „Bild“.
Ein Bild von Joacim Österstam auf Instagram:
Kaliumwert war extrem niedrig
Als er Mitte März ins Spital ging, war Österstams Zustand schon so schlimm, dass er kaum aus dem Fahrzeug ein- und aussteigen konnte. „Solche Schmerzen hatte ich in den Beinen. Ich ging wie ein 90-Jähriger.“ Durch Blutproben wurde festgestellt, dass sein Kaliumwert sehr niedrig war. „Meine Werte lagen bei 1,8. Normalerweise hat man 3,5. Der Arzt erklärte mir, dass so niedrige Werte lebensbedrohlich sein können.“ Doch zunächst blieb die Ursache für diesen Befund ein Rätsel.
Erst in einem anderen Spital fragte ein Arzt nach, ob der Schwede gerne Lakritze isst, was dieser bestätigte: „Ich war regelrecht süchtig nach Lakritze.“ Damit war das Mysterium gelöst: Denn die Süßigkeit wird aus der Süßholwurzel gewonnen und enthält Glycyrrhizin. Dieser Stoff beeinflusst den Elektrolythaushalt des Körpers, was zu einem Kaliummangel führen kann. Auch ein erhöhter Blutdruck kann eine Beschwerde nach dem Konsum von zu viel Lakritze sein.
Lesen Sie auch:
„Ich rühre nie wieder Lakritze an“
Österstam will nach seiner dramatischen Erfahrung andere Fans von Lakritze warnen. Er selbst hat der Süßigkeit abgeschworen: „Ich rühre sie nie mehr an. Ich glaube, ich würde sie sogar ausspucken, wenn ich sie aus Versehen in den Mund bekäme.“
Todesfall in den USA nach Lakritze-Überdosis
Laut WHO sollen pro Tag höchstens 100 mg Glycyrrhizin verzehrt werden. Das entspricht ungefähr 50 Gramm Lakritze. Im Jahr 2020 war ein Mann aus Massachusetts an zu viel Lakritze gestorben, wie die Nachrichtenagentur AP berichtete. Der 54-Jährige hatte über mehrere Wochen eineinhalb Packungen Lakritze zu sich genommen hatte – er erlitt einen Herzstillstand.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.