Deutscher Altkanzler
Schröder hält an Freundschaft zu Putin fest
Der deutsche Ex-Kanzler Gerhard Schröder hält weiter an seiner Freundschaft zum russischen Präsidenten Wladimir Putin fest. Schließlich könne sein guter Draht in den Kreml vielleicht noch zum Ende des Kriegs in der Ukraine beitragen, sagte er jetzt in einem Interview kurz vor seinem 80. Geburtstag (siehe Video oben).
„Wir haben über lange Jahre vernünftig zusammengearbeitet. Vielleicht kann das immer noch helfen, eine Verhandlungslösung zu finden, eine andere sehe ich nicht“, sagte Schröder. Putin werde weder einen Atomkrieg anzetteln noch ein NATO-Land an der Ostflanke angreifen. Die Ukraine müsse unterstützt, aber gleichzeitig auch über eine Lösung des Konflikts nachgedacht werden.
Angriff „fatale Fehlentscheidung“
Zuvor hatte der ehemalige Bundeskanzler den russischen Angriff auf die Ukraine als „fatale Fehlentscheidung“ bezeichnet. Von Putin hatte er sich jedoch nicht losgesagt. Schröder ist seit seiner Kanzlerschaft von 1998 bis 2005 mit dem russischen Machthaber befreundet und weiterhin für die mehrheitlich russischen Gesellschaften der Nord-Stream-Pipelines durch die Ostsee tätig.
In Deutschland ist es üblich, frühere Vorsitzende zu Parteitagen einzuladen. Auf Schröder trifft das jedoch nicht zu. „Ich kann in Gerhard Schröder den Altkanzler und ehemaligen Parteivorsitzenden nicht mehr erkennen. Ich sehe ihn als einen Geschäftsmann, der seine Geschäftsinteressen verfolgt“, sagte SPD-Parteivorsitzende Saskia Esken vergangenes Jahr dazu.
Würde meine Frau meinen Geburtstag vergessen, das würde mich verletzen.
Deutschlands Altkanzler zum Parteiausschluss
Will sich nicht ausgrenzen lassen
Der Altkanzler will sich jedoch nicht von der Spitze aus der Partei ausschließen lassen. „Es gibt immer noch eine Menge Briefe, in denen Leute bestimmte Attacken gegen mich nicht verstehen. Also insofern glaube ich, dass ich immer noch in der Mitte der Sozialdemokratie lebe und will das auch weitermachen.“ Es sei „interessant“, dass von ihm kein Bild in der Parteizentrale hänge. Eine Sprecherin präzisierte, dass es auf der Etage der Vorsitzenden gar keine Galerie der ehemaligen Parteichefs gebe, über die gesamte Zentrale verteilt seien aber sehr wohl „auch welche von Gerhard Schröder.“
Der Ausschluss verletze ihn aber nicht, stellte Schröder klar. „(...)Würde meine Frau meinen Geburtstag vergessen, das würde mich verletzen (...).“ Er werde so lange Sozialdemokrat bleiben, wie man ihn lasse.
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