Heute feiert Fritz Willingshofer ein großes Jubiläum. Vor genau 60 Jahren hat der Stoani-Boss seinen ersten öffentlichen Auftritt gehabt. Nun sind Schafzucht und Drechseln zu seinen großen Leidenschaften geworden.
Eigentlich könnte der Stoani-Fritz mit seinen bald 75 Jahren eine ruhige Kugel am Bauernhof seines Großvaters vulgo „Petschnhofer“ schieben. Der Stoani-Chef hätte es sich nach fordernden 50 Jahren auf der Bühne, Hunderttausenden Tourneekilometern und TV-Auftritten in aller Welt auch wirklich verdient. Doch Ruhestand kennt der Pensionist nicht, der bereits frühmorgens die Schafe im Stall versorgt, sich um die Stoani-Anfragen und Wünsche kümmert, unermüdlich in der Drechslerwerkstatt bastelt und nachmittags mit den Brüdern Reinhold und Hans die Gäste im Stoani-Haus empfängt. Die Stoakogler sind nach wie vor Besuchermagneten im Heimatort Gasen. „Es vergeht kein Tag, wo ich nicht um einen Auftritt der Stoakogler angefragt werde“, merkt der Stoani-Boss stolz an.
Ungebrochenes Interesse an der Musik der Stoakogler
„Ich bin mir sicher, dass wir heute noch ein Zelt voll spielen könnten, auch wenn sich die Zeiten geändert haben.“ Ein Comeback der beliebten Stoanis kann kategorisch ausgeschlossen werden, auch wenn die Brüder hin und wieder bei Prominenten ein Ständchen spielen, wie zuletzt bei der Geburtstagsfeier von Heino.
„Mit Ehrfurcht genießen wir das Glück, dass wir seit 56 Jahren in guter Gesundheit miteinander spielen können“. Gespielt wird nicht nur in der beliebten Stoanibesetzung, sondern einmal wöchentlich auch beim Kegeln auf der Loambudl. Dafür nimmt sich Fritz Willingshofer als Schafzüchter gerne die Zeit, der seinen Bauernhof bereits seinem Sohn übergeben hat. „Heute bin ich eigentlich nur mehr ein Hobby-Knecht“, lacht der Hirte einer Hundertschar an Schafen und Osterlämmchen, die er zu versorgen hat.
„In meinem automatisierten Schafstall brauche ich nicht mehr buckeln“
Schon auf Rücksicht des fortgeschrittenen Alters wurde der alte Stall „automatisiert“. Es ist der erfinderische Geist, der dem Seniorbauer viel Schinderei und Buckelei erspart. Ein Heukran holt das Futter, das über ein Fließband zu den Schafen rollt. Zur Bühnenperformance wird das Picknick im Freien, wenn mit dem Rascheln der Futterschüssel die Mutterschafe mit ihren ungestümen Lämmchen heranflitzen, um sich auch Streicheleinheiten abzuholen. Mit Musik gibt es auch etwas auf die Ohren. „Ich habe ihnen auch Stoani-Musik vorgespielt, aber ohne Reaktion. Futter ist ihnen doch lieber“.
Stoani-Fritz als Schafzüchter
Als Fritz Willingshofer vor 35 Jahren von der Rinderhaltung auf Schafe umgestellt hat, war er der erste Schafbauer in der Gasen. „In dieser Steillage ist mir nichts Besseres eingefallen. Arbeitstechnisch war es einfacher und es ging damals auch mehr um die Wolle.“ Heute bringt das begehrte Fleisch viel mehr ein. „Millionär wird man deshalb nicht“, wirft Willingshofer ein, der mit den Musik-Tantiemen stoa(kogler)reich ausgesorgt haben dürfte. Auch die entdeckte Leidenschaft des Holzdrechseln wirft Transchelgeld ab. Seine „Erfindungen“ wie die Finanzspritze oder die Holzpfeffermühle gehen weg, wie die warme Osterpinze.
Der Ostersonntag mit Helene Fischer
Die traditionelle Osterjause gibt es beim neunfachen Großvater (im September wird Fritz sogar Urgroßvater) erst am Nachmittag des Ostersonntags. Am Vormittag spielt die Blasmusik den Weckruf im Ort. „Am Ostersonntag vor 60 Jahren war das mein erster öffentlicher Auftritt als ungeübter Musiker, heute wird mein 12-jähriger Enkel Gregor das erste Mal in der Ortskapelle mitspielen“, freut sich der sichtlich gerührte Vollblutmusiker, der mit Ostern auch Helene Fischer in Verbindung bringt.
Die Stoakogler haben nämlich meist auch am Ostersonntag gespielt, so auch 2007 bei der Ostergala in Hartberg, wo das Volksmusiktrio gemeinsam mit der damals noch unbekannten Helene Fischer auf der Bühne stand. „Sie hat sich so sehr darüber gefreut, dass sie mit ihrem Fanstand neben den Stoanis stehen durfte. Das bleibt mir ewig in Erinnerung“, ist sich der Stoani-Boss sicher.
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