Insgesamt sieben Jahre schnürte er seine Fußballschuhe in Favoriten, hatte bei der Austria alle Nachwuchsstationen durchlaufen. Ehe vier durchwachsene Zweitliga-Saisonen (87 Einsätze, sieben Tore) samt Abstieg mit den Young Violets folgten – und Josef Pross letzten Sommer eine Grundsatzentscheidung fällte. „Ich habe mich schon immer gefreut, wenn ich von Wien nach Stollhofen heimgefahren bin. Am Ende hatte ich keinen Spaß mehr am Fußball, war es nicht mehr das, was ich wollte.“
Der 22-Jährige beendete seine Profi-Karriere, legte den Fokus auf den Beruf. „Ich mache gerade eine Ausbildung zum landwirtschaftlichen Facharbeiter, möchte zeitnah unseren Familien-Betrieb übernehmen.“ Der aktuell noch von Papa und Namensvetter Josef geführt wird. „Meine Eltern werden auch nicht jünger. Mir taugt’s voll. Ich bin ohnehin ein Landtyp“, so Pross, der zweimal pro Woche in die Abendschule geht, tagsüber daheim mithilft. „Von Traktor fahren bis Kühe melken, da ist alles dabei“, lacht der angehende Landwirt.“
„Das wäre ein Traum“
Nebenbei jagt er aber weiter dem Ball nach. Was den Zuschauern in Gloggnitz Woche für Woche ein Lachen ins Gesicht zaubert. Der Goalgetter schießt die Landesliga nämlich derzeit in Grund und Boden, erzielte in 18 Partien ebenso viele Tore. „Ich hab jetzt mein Selbstvertrauen wieder, die gleiche Freude, wie ich sie damals in der Austria-Akademie hatte.“
Macht er so weiter, gibt’s ja vielleicht in der nächsten Saison das Ostliga-Duell gegen die Young Violets. „Das wäre ein Traum. Wir wollen unbedingt rauf, haben die Qualität dazu“, visiert er am Ostersonntag gegen Haitzendorf den nächsten Sieg an. Ob Pross die Profi-Tür doch noch offen lässt? „Aktuell nicht, man soll aber nichts ausschließen . . .“
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