Weltmeister Mathieu van der Poel hat seine Favoritenstellung bei der Flandern-Rundfahrt eindrucksvoll bestätigt. Der Niederländer gewann den Frühjahrsklassiker in Belgien am Sonntag zum dritten Mal nach 2020 und 2022. Der 29-Jährige aus dem Alpecin-Team setzte sich 45 km vor dem Ziel auf dem von Regen besonders rutschigen Kopfsteinpflaster des Koppenberges von seinen großteils zum Schieben gezwungenen Verfolgern ab und fuhr einen überlegenen Sieg heraus.
Van der Poel gewann die durch Regen im letzten Drittel noch verschärfte 108. Auflage der Ronde nach 271 km von Antwerpen nach Oudenaarde 1:02 Minuten vor Überraschungsmann Luca Mozzato (Arkea). Der Italiener gewann den Sprint der Verfolger vor dem Australier Michael Matthews (Jayco), der allerdings seine Fahrlinie verlassen hatte und deshalb zurückgereiht wurde. Der Deutsche Nils Politt (UAE) durfte sich über den dritten Platz freuen, der einzige österreichische Starter Marco Haller (Bora) rollte mit einem Rückstand von 4:29 Minuten als 33. über die Ziellinie.
„Ging nur ums Überleben“
„Es ging heute nur ums Überleben. Es war durch das Wetter die härteste Ronde, die ich je gefahren bin“, sagte van der Poel. „Flandern im Weltmeister-Trikot zu gewinnen – da ist ein Traum wahr geworden. Ich bin völlig kaputt.“ Vorjahressieger Tadej Pogacar war nicht am Start. Van der Poels belgischer Erzrivale Wout van Aert fehlte nach seinem schweren Sturz am Mittwoch bei Quer durch Flandern verletzt. Van der Poel ist der erste Fahrer überhaupt, der die Flandern-Rundfahrt fünfmal in Folge auf dem Podium beendet. 2021 wurde er ebenso Zweiter wie im vergangenen Jahr.
Bei den Frauen triumphierte nach 163 km die Italienerin Elisa Longo Borghini (Lidl), die damit den Hattrick der belgischen Topfavoritin Lotte Kopecky verhinderte. Die rot-weiß-rote Hoffnungsträgerin Christina Schweinberger kam als 32. (+3:30 Min.) ins Ziel. Überschattet wurde das Rennen durch einen schweren Sturz nach zehn Kilometern. Mit der früheren Siegerin Elizabeth Deignan aus Großbritannien und der Schweizerin Marlen Reusser mussten zwei Topfahrerinnen aufgeben.
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