Wegen Wohnungsnot

Neue Regeln für „Goldene Visa“ in Griechenland

Ausland
31.03.2024 18:13

Die griechische Regierung kämpft derzeit mit einer Wohnungsnot im Land. Abhilfe sollen nun verschärfte Regeln für die sogenannte Goldene Visa schaffen. Mit dem Programm können Nicht-EU-Bürgerinnen und -bürger gegen Investitionen eine mindestens fünfjährige Aufenthaltsgenehmigung bekommen.

Die Geldsumme, die investiert werden muss, wurde jetzt deutlich erhöht. So sind in beliebten Gegenden wie Attika, Thessaloniki, Mykonos, Santorin und bei Inseln mit mehr als 3100 Einwohnerinnen und Einwohnern jetzt 800.000 Euro fällig. In anderen Regionen müssen mindestens 400.000 Euro bezahlt werden.

Als Goldene Visa werden Pässe und Aufenthaltsvisa für besonders Reiche bezeichnet. Die ausstellenden Länder hoffen, dass die Menschen durch Eigentumserwerb oder Investitionen Geld ins Land bringen. Das Programm wurde 2014 während der Finanzkrise eingeführt. Damals fielen die Immobilienpreise, die Baubranche geriet ins Stocken.

Die beliebte Ferieninsel Santorin (Archivbild) (Bild: AFP)
Die beliebte Ferieninsel Santorin (Archivbild)

Immobilienfläche erhöht
Jetzt wurde auch die Immobilienfläche für potenzielle Investorinnen und Investoren auf mindestens 120 Quadratmeter erhöht. Wer industriell genutzte Gebäude in Wohnraum umwandeln will, muss 250.000 Euro und mehr zahlen. Das trifft genauso auf historische Gebäude zu.

Die Schritte seien Teil der Wohnungspolitik der Regierung, sagte Wirtschafts- und Finanzminister Kostis Hatzidakis. Sie sollen „erschwinglichen und hochwertigen Wohnraum für alle Bürger sicherstellen.“ Die Investitionen müssten zwar fortgesetzt werden, aber „unter ausgewogeneren Bedingungen.“ Seit 2018 stiegen die Mieten in Griechenland um 20 Prozent, dadurch ließ die Kaufkraft der Haushalte nach.

Investoren aus der Türkei und Israel
Der griechische Verband für Aktiengesellschaften und Unternehmertum ist skeptisch, dass die Ziele der Regierung wie reduzierte Wohnungspreise und mehr Langzeitmieten erreicht werden können. Die Mitglieder schrieben bereits einen Brief an den Wirtschafts- und Finanzminister sowie Entwicklungsminister Kostas Skrekas. 

Bisher wurden etwa 20.000 Daueraufenthaltstitel an Immobilieninvestorinnen und -investoren vergeben, die meisten von ihnen aus der Türkei, Israel und China. Im Vorjahr wurde eine Rekordnachfrage verzeichnet.

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