Die Planung des Stadtparks im englischen Landschaftsstil erfolgte durch den Landschaftsmaler Josef Selleny und den Stadtgärtner Rudolf Siebeck. Nach der Schleifung der Stadtmauern und der Errichtung der Ringstraße wählte man das ehemalige Wasserglacis - eine seit Kaiser Joseph II. beliebte Promenade - als Standort für das künftige Freizeitareal. Dieses sollte "den freundlichen Charakter eines Ziergartens mit schönen Sträuchern, freien Durchsichten, verschlungenen Wegen und Blumenpflanzungen" aufweisen.
Vielzahl an Skulpturen bevölkert Stadtpark
Genau genommen ist der Park zweigeteilt und wird durch den Wienfluss getrennt. Der kleinere, dafür schattigere Teil auf der Landstraßer Seite kam erst ein Jahr nach der Eröffnung - also 1863 - dazu. Dort befinden sich heute neben einigen Spielplätzen auch ein Kindertagesheim und die U4-Station "Stadtpark". Verbunden wurde dieser südlich des Wienflusses gelegene Teil mit dem eigentlichen Stadtpark durch die Karolinenbrücke. Seit deren Abtragung gelangt man über einen von Hermann Czech gestalteten Steg sowie über die Kleine Ungarnbrücke über das Gewässer.
Mittlerweile wird der Stadtpark von jeder Menge Skulpturen bevölkert und gilt gar als Wiens denkmalreichste Parkanlage. Neben dem Touristenmagnet Strauß, dessen Bronzestandbild mit Marmorrelief 1921 enthüllt und erst im Vorjahr generalsaniert wurde, sind u.a. die Komponisten Robert Stolz, Franz Lehar und Franz Schubert, der Maler Hans Makart oder der frühere Wiener Bürgermeister Andreas Zelinka, unter dessen Regierung der Park eröffnet wurde, verewigt.
Wetterhäuschen-Uhr funktioniert seit 1883
Im Laufe der Jahre wurde das Grünareal durch Gebäude bereichert, die zum repräsentativen Charakter des Parks beitragen. Als eines der architektonischen Highlights entstand 1867 an der westlichen Ringseite der Wiener Kursalon. Nach dem Zweiten Weltkrieg avancierte das im italienischen Renaissancestil gestaltete Gebäude unter dem Pächter Hans Hübner zu einem bekannten wie beliebten Café und Veranstaltungslokal.
Mit der Meierei erhielt der Park Anfang des 20. Jahrhunderts ein weiteres Wahrzeichen. Der villenartige Bau fällt vor allem durch sein hohes Mansardendach mit Gitterkrone auf. Die frühere Milchtrinkhalle - dort wurde einst frische Milch verkauft - erlitt im Zuge des Zweiten Weltkriegs schwere Schäden.
Nach dem erweiterten Wiederaufbau wurde die Meierei 2004 schließlich unter Denkmalschutz gestellt. Ein Jahr später zog dort das Top-Restaurant "Steirereck" ein. Anziehungspunkte sind zudem ein großer Teich in der Mitte des Parks sowie ein altes Wetterhäuschen aus dem Jahr 1883 mit nach wie vor funktionierender Uhr.
Neben all den schmucken Facetten hat der Stadtpark aber auch weniger einladende Seiten. So macht das längsseitig von Ring und Heumarkt begrenzte Areal immer wieder als Fixpunkt der Drogenszene von sich reden.
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