Eisvogel-Bruthöhle

Wändestechen für den „fliegenden Edelstein“

Kärnten
02.04.2024 06:00

Mit dem alljährlich notwendigen Wände-Stechen wird in Oberkärnten der schillernde Eisvogel tatkräftig unterstützt.

Sie leben für die Vogelwelt und sind das ganze Jahr über immer für Kärntens Piepmätze im Einsatz: Die BirdLife-Mitglieder Gabi und Bernhard Huber, Ulrich Mößlacher und Horst Zwischenberger kümmern sich auch um den wunderschönen Eisvogel.

Schutz gegen Räuber
Vier bis fünf Brutpaare gibt es in Oberkärnten, zehn bis 15 werden in Unterkärnten vermutet. Und damit der farbenprächtige Vogel entlang der Drau optimale Brutbedingungen vorfindet, waren die vier BirdLife-Mitglieder wieder unterwegs und haben mit dem Eisvogelwände-Stechen geeignete Wände wieder fachgerecht optimiert.

Denn der Höhlenbrüter ist auf senkrechte Wände in Wassernähe angewiesen. Abgeschrägte Wände bieten nämlich Feinden wie Fuchs, Marder, Wiesel oder Ratten die Möglichkeit, die Wände bis zur Bruthöhle zu erreichen. Die Bruthöhlen werden ab März in die Lehm- oder Erdwände gebaut und erreichen eine Tiefe von etwa 50 Zentimeter.

Gabi und Bernhard Huber mit Ulrich Mößlacher (links), die sich jedes Jahr um optimale Brutbedingungen für den wunderschön schillernden Eisvogel kümmern. (Bild: Bernhard Huber)
Gabi und Bernhard Huber mit Ulrich Mößlacher (links), die sich jedes Jahr um optimale Brutbedingungen für den wunderschön schillernden Eisvogel kümmern.
Um vor Feinden geschützt zu sein, braucht der Eisvogel für seine Bruthöhle senkrechte Lehm- und Erdwände in Wassernähe. (Bild: Bernhard Huber)
Um vor Feinden geschützt zu sein, braucht der Eisvogel für seine Bruthöhle senkrechte Lehm- und Erdwände in Wassernähe.

Gefahr durch Hochwasser
Zudem soll auch darauf geachtet werden, dass eine Überflutung bestmöglich ausgeschlossen werden kann. „Deshalb ist die Unterstützung des Eisvogels durch Menschenhand so wichtig“, betont Horst Zwischenberger. Denn der Eisvogel hat es aufgrund des Klimawandels nicht gerade leicht. Hochwasser durch Starkregen oder nasskalte Witterung in der Brutzeit gefährden den „fliegenden Edelstein“, wie der kleine Vogel gern genannt wird.

Der Eisvogel (Alcedo atthis) war 2009 der Vogel des Jahres in Österreich und braucht ganz spezielle Habitatsvoraussetzungen. Stehende oder langsam fließende Gewässer bieten das ideale Umfeld. Das Nahrungsspektrum des Ansitzjägers erstreckt sich von Insekten über Kaulquappen bis hin zu Kleinstfischen.

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